TEIL 1
INTRODUKTION UND CHOR DER HEIDISCHEN PRIESTER
Schon will die Nacht zum Schoß der Wälder hinflieh'n,
der Tag naht, und der Sonne goldne Gluten
Rosen auf die grauen Felsen hinsprüh'n
bald Flur und Tal liebkost der heil'ge Strahl.
O Sonne, Glanz aus nachtentrückten Räumen,
vom Auge banne allen trüben Traum,
und hauch in mich den Sang von Au und Hainen,
dein Strahl und Odem sei im Herzen Gast!
Schon will die Nacht...
VOLK
Blüten, die der Lenz geboren,
holden Atems, taubenetzte,
o Göttin, dir sie erkoren!
Mutter, höre unser Klagen,
und vertreib des Frostes Grimm
und von uns die Plagen nimm!
Blüten, die der Lenz geboren
PRIESTER UND VOLK
Nacht ist heilig uns und heilig ist das Tagen,
und Tag und Nacht sind unser aller Schoß.
Hoch im Weltenraum die Götter mächtig ragen,
Svantovit und Radgast ewig groß!
CHOR
Triglav, Welterhalter, Dreigestalter,
FeLs und Grund im ew'gen Strom der Zeit,
Preis dir und Heil!
Perun, Donners Walter, Blitzumstrahlter,
dessen Ruf dröhnt erd- und himmelweit,
Preis dir und Heil!
Ihnen lodre heller Opferbrand,
spendet, Götter, Heil dem Heimatland!
Waltet, Götter huldreich uns und mild,
heiligt gnädig Pflug und Schwert und Schild,
haltet ob den Fluren eure Hand,
Preis und Heil euch, wahrt und wehrt das Land!
LUDMILA
Wie meinem Herzen Jubel nun entquillt:
der Göttin heilig Bildnis soll ich weihn,
das gnadenreiche Wundermal und Bild
dem Väterglauben Unterpfand und Schrein.
O Göttin, die du blickst auf uns hernieder,
erhaben in besonnter Gnadenpracht,
nimm auf in Huld die frommerglühten Lieder,
o neig dich herab und leih uns,
Hohe, deine Macht,
all Übel banne, gib uns Brot und Trank,
die Fluren segne, schütz' das Vaterland!
CHOR
Höre in Huld uns're glühenden Lieder,
neig' dich, 0 Hohe, zeig' uns deine Macht,
die Fluren segne, schütz' das Vaterland!
LUDMILA
Seit meinen Kindheitstagen
wollt' nah dem Ort ich sein,
wo strahlend Götter ragen
im heilig stillen Hain
an ihrem Webstuhl weilen,
der webt die Fäden all
und macht im Fluge eilen
die Sonnen ohne Zahl.
Am Borne ew'ger Wahrheit
ergründen Blatt und Baum,
erschauen letzte Klarheit
im lichtgetränkten Raum.
O seht sie herrlich lohen
und uns zur Seite stehn,
bei Nacht und Tag die Hohen
mit uns des Weges gehn!
CHOR
Stets weilen Götter nah,
wohin wir immer schreiten,
stets weilen Götter nah,
die unsern Schritt geleiten.
Nacht ringsumher die Seel' beschwer',
sie sind uns Schild und Wehr
in jedem Kampf und Streiten,
und stehen schirmend uns bei!
LANDMANN
Nun leget Kränze her,
ihr Duft die Göttin labe,
und Fladen ringsumher,
auch honigschwere Wabe.
Die Hohe jeder ehr'
mit frommer Opfergabe.
Kling Cymbel, jauchzt, Schalmei'n
in Weisen auf und nieder,
und froh sich dreh der Reihn
zum Klang der hellen Lieder!
Es naht voll Duft der Mai,
die Saat zum Tag will wieder.
CHOR
Horch auf den Schall und Klang!
Es klingt wie Streit und Zank!
Horch, was erklingt vom Tor,
wie Zank und Kampf ans Ohr.
Ein Fremder schreitet her,
die Wache senkt die Wehr,
und vor dem greisen Gast
ein Bangen alle faßt.
Nun kommt er heran, aus dem edlen fahlen
Antlitz entströmet ein herrliches Strahlen,
die Augen strahlen Licht und Glut.
Er naht voll Ruh, er naht voll Mut,
nur eine Axt ist sein Gut.
Strahlen die Augen,
er naht voll Ruh und Mut,
die Wache senkt die Wehr,
und vor dem greisen Gast
in Bangen alle faßt.
IVAN
In Staub sinkt nieder! Hier seht das Mal,
das Mal der Wahrheit, Pfand ew'gen Heils!
Quell aller Gnade, Jesu Kreuz!
CHOR
Wer ist der Mann, daß ihn der Blitz verschont?
IVAN
In Staub sinkt nieder, ihm bist du entstiegen, du
eitel Trugbild, das ein Wahn geknetet!
Seht hier den Strahl zu ewig heil'gem Siegen,
seht Jesu Kreuz, und eure Seele bete!
In Staub sinkt nieder!
CHOR
Wer ist der Mann, daß ihn der Blitz verschont?
Ein Schein, ein Hauch, so ging er durch die Scharen,
in seinem Aug' was seltsam Leuchten wohnt,
sein Haupt umwallt von langen grauen Haaren,
er hob die Hand, wir sah'n sie schrecklich ragen!
Im Staub das Bild lag wie vom Blitz erschlagen!
CHOR
O hör den Schrei, der bang im Kreise gellt,
O hör im heil'gen Hain das wehe Klagen, es
stöhnen Hain und Flur und Au und Feld,
durch Baum und Büsche Schauerwellen jagen,
mit Tod bedräut der neue Gott die Welt.
Rettet! Rettet! Götter, rettet uns, helft!
Wer ist der Mann..
LUDMILA
Vergönn mir, dir zu Füssen betend nahe zu sein;
und strömen laß in Tränen meiner Seele Pein.
Wer bist du, Hoher?
Angst und Bangen gebietet vor dir, hinzuknien,
doch drängt zu dir sich mein Verlangen,
du führst zum Born der Liebe hin.
O laß mich fragen, Vater,
sag, wie komm' ich in dein Gnadenreich?
O laß mir Licht und Hoffnung tagen,
ich will zum Licht, ins Himmelreich!
Vergönn mir...
IVAN
Im Herzen such, mein Heim ist nicht auf Erden,
schon bald gewahrst du mich, sollst mein dann werden!
CHOR
Soll alles enden? Wer soll Trost uns geben?
Angst ergreifet uns und zagendes Beben!
Stumm unsre Götter? Ist er gar der wahre?
Und mehr als sie? Was sollen wir nun glauben?
CHOR
Das Chaos droht, und alles ist verloren,
der Abgrund tut sich auf, den Tag zu rauben,
o Leid und Gram und Grauen, wir sind toderkoren,
das Chaos droht, das ganze Weltall taucht in Nacht und Grab!
O ew'ger Lichtstrahl, hoch von dem Himmelszelte droben,
o bring mit Sonnenglanz uns Segen, steig'
nieder, leuchte du uns, weis uns Weg und Pfad!
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II. Teil
INTRODUKTION UND SVATAVA
In welche dunklen Waldesgründe
enteilt dein Schritt, Gebieterin!
Die Felsen zeigen tiefe Schlünde
und Grausen will ins Herz mir zieh'n.
Das Wild es flieht dem Zauberwald,
der Schritte Klang nur widerhallt,
die Angst erfüllt mein Herz mit Bangen,
weiter geh' ich nicht mit dir!
Warum nur ließ ich her mich führen
zum Ort voller Schrecken und Pein!
Ach, seit dem Tag, da jener Greis
bei uns erschien, seit dem Tage schon,
gibst du dich preis heimlichem Leid,
bist du nur Unrast, nur noch Frage.
Der arge Bann, der aus seinem Wort
mit Sturmgewalt sich in dein Herz ergossen,
der Zauber bannt dich, leitet dich fort und fort!
Und hält dich und läßt dich nicht ruhn,
dein Herz macht er kühn und entschlossen.
Wie anders nun ist all dein Tun,
wie tapfer nun im Forst dein Schreiten!
Ach, vordem war dein ganzes Leben
nur Wahn und eitel Lug und Trug.
SVATAVA
Nun sag mir klar: was suchest du?
O sprich, was treibt dich in die Wildnis?
LUDMILA
Zum wahren Gott mich treibt mein Streben,
du weißt doch, wie er kündend sprach:
"Im Herzen such, mein Heim ist nicht auf Erden,
schon bald gewahrst du mich sollt mein dann werden!"
Dem Gottesmann, ihm folge ich.
SVATAVA
Sieh, klafft da nicht ein tiefer Spalt im Fels dort,
von Sträuchern zugehalten, halb verborgen,
und vorne vor dem Felsentor
ein Mal dort ragt empor, ein Kreuz.
Dies Kreuz hielt er, als er erschien
dies Kreuz, dies Kreuz!
LUDMILA
Hier wohnt er wohl, hier seh ich ihn.
Mein Herz sagt mir: er ist gefunden,
der einzig macht den Geist gesunden!
Sieh, die Bewegung dort am Höhleneingang,
das Herz wird mir vor banger Sehnsucht schwer,
sieh, jemand kommt nun, s'ist er!
IVAN
Du bist es, Tochter, willkommen, o Seele!
Nicht ließ dich dunkler Forst den Weg verfehlen,
nicht schreckte dich die Wüstenei,
Getier der Wildnis, rauher Schrei,
wie ich's geahnt, so fandst du her!
So eifrig sei zu allen Zeiten,
ich will das neue Wort dir bringen,
die Wahrheit von des Heilands Wegen,
den lösend ew'gen Weltensegen.
LUDMILA
Dank, Vater, Labung ist, was du sprichst:
mich treibt es zu der Wahrheit Licht,
zu seinem heil'gen Angesicht, zum Heil und Licht.
IVAN
So hör' und glaub' und heg' es treu im Herzen,
die Welt ist eitel Trug, ein Schoß der Schmerzen,
ein rauher Pfad, voll Domen stets hienieden
uns führt empor zu urverheißnem Frieden,
und Macht und Ruhmgier sind Tand vor dem Schöpfer,
im Heiland wohnet unser aller Heil.
BORIVOJS GEFOLGE
Jauchzend im Felde, jauchzend im Walde,
tosend in Schluchten, Lehne und Halde,
Eber und Bären der Jäger erjagt.
Lustig im Köcher rasseln die Pfeile,
schwirren und sausen sieghaft in Eile,
köstlich Geschmetter lohnet die Müh' die dem Edlen behagt!
Jauchzend im Felde...
LUDMILA
Horch, Klang von Hörnern nah und näher hallt!
Die Seel' erbebt von diesem wilden Singen!
SVATAVA
Sieh Pfeil und Schwert und Lanzen ungestalt!
Du mein Gebet, entfalt empor die Schwingen!
IVAN
Welch wüstes Tosen braust durch meinen Wald!
Was will im Wald bei mir das wilde Klingen?
LUDMILA, SVATAVA, IVAN
Heran die Schar braust aller Fesseln ledig,
o Vater du im Himmel, sei uns gnädig!
BORIVOJS GEFOLGE
Wer kann uns halten, wer will uns dämmen,
uns die zerspalten, tosend zerstemmen,
wo ist die Wand, die zu hoch für uns ragt?
Pfeile und Speere laßt uns bewähren,
wagendes Jagen, den Bären zu schlagen,
das lohnt die Müh', die dem Edlen behagt!
BORIVOJ
Was für ein Anblick macht mich weilen.
Betört das Aug' und bannt den Sinn!
Ein Rehlein verwundet vom Pfeile
es flieht in todesbanger Eile,
sinkt bei dem Greise nun lahm hin.
Er zieht den Pfeil ihm aus dem leibe dann,
die Hand schlägt ein Zeichen! Welch ein Zauberbann!
Das Reh lebt, heil ist seine Lende,
und dankbar leckt es ihm die Hände!
BORIVOJS GEFOLGE
Mich faßt ein Schreck, der Laib erstarrt,
die Lust zum Jagen ist dahin,
welch' böser Geist hemmt unsern Zug
mit narrend argem Höllentrug!
BORIVOJ
o welch' ein hold und lieblich Wesen
erscheint dem glückbetörten Auge,
was macht mich jauchzen, hold genesen
und selig meinem Herzen sagen:
Hier ist das Ende aller Jagd,
ein Wild von andrer Art erjag!
Du, Alter, Antwort gib der Frage,
wer du bist, wer sie, sag schnell!
BORIVOJS GEFOLGE
Mich faßt ein Schreck...
IVAN
Zur Gnade leit' ich irre Seelen,
dem Licht zu dienen, stürz' ich Götzen,
Gott will ich dienen und dem Kreuz.
CHOR
Nicht täuscht mich Trug, nicht Schein und Wahn,
hier steht der arge Wunderrnann,
der frevelnd kam als Götterdieb
und unsrer Göttin Bild zerhieb.
Hier seht, die holde Jungfrau da
ist unsre Fürstin Ludmila!
BORIVOJ
Der Holden strebt mein Herz und Sinn entgegen,
wie es nach hellem Licht verlangt den Tag!
So sprich, o Greis, wo find' ich Licht und Segen,
o sag mir, wie ich sie gewinnen mag!
IVAN
Vor Gott, mein Sohn, die Stirne neige,
dann soll der Weg zu ihr sich zeigen, d
och laß vom Wahne dieser Ahnen,
beschreite lichtbestrahlte Bahnen,
zum Heiland hin!
BORIVOJ
O zeig den Weg und weise,
ich rauher Jäger folge dir, dem Greise.
O führe mich, wohin du nur willst,
nur finden laß die Holde mich
und meinen Weg sie eine!
IVAN
Es kranlct die Seele dein an Fehl und Sünden
und ihre Seele prangt in Lilienreine!
BORIVOJ
O weise mir den Weg zum ew'gen Heile,
will tun, was du gebietest, fleh' um Licht,
will ringen und voll Mut zum Lichtbronn eilen,
vor Buß' und Reu' die Seele zaudert nicht!
Den Thron, das Zepter reich' ich dir zum Pfand hin,
vor Christi Kreuze sieh mich nun im Staub knien,
vor allem Seelenheile sieh mich nun im Staub knien!
CHOR
O seht doch, unser Fürst,
er kniet dort von Schmerz gequält, g
ebrochen ist sein wilder Trotz und Hohn!
Zu unsrer Fürstin huldvoll sei du erwählt,
in Schönheit und Tugend zier' du den Thron!
LUDMILA
Wie könnte ich zu dir den Blick erheben,
erlauchter Herr Gebieter diesem Land!
Die Wahrheit such' ich hier, ein ander Leben,
den Weg weist dieser Mann mit milder Hand.
BORIVOJ
Aus holdsel'gem Traum bin ich jäh erwacht,
in Demut laß mich bitten: hab Erbarmen!
IVAN
Gedenk des Heilands, der vom Tod uns löste,
und ihm nun reiche die Hand, so geh!
Sprich ihm zu und lindre nun seinen Schmerz
in tiefem Seelengrunde, du siehst es ja,
im Heil will er genesen!
So geh nun, geh, dann ragt die Morgenstunde
dem ganzen Land und allen seinen Wesen!
LUDMILA
Ich sehnte mich nach diesem holden Tagen
und fühlte in der Brust ein neues Leben...
SVATAVA
Ringsum ist Nacht, wo bist du, holdes Tagen?
Was ist in Schicksals Händen unser Leben?
BORIVOJ
O wunderbarer Zauber, holdes Tagen,
zu neuem Ziel nun wendet sich mein Leben...
IVAN
Gib ihm dein Herz, dann strahlt ein neues Tagen
dem ganzen Lande dein zu neuem Leben...
LUDMILA
... von Tränen und Gebet emporgetragen,
zu einem Licht ohn' Grenzen mich entschweben!
SVATAVA
Wo wäre Kraft, uns hoch empor zu tragen?
Wo Tränen, daß zum Licht wir selig schweben?
BORIVOJ
... und Quell und Bronn aus meiner Küste schlagen
und neue Sonne will mir Strahlen wehen...
IVAN
... dann weicht die Nacht, der Böse flieht geschlagen
und alle Trübnis wird im Licht entschweben!
LUDMILA
Du Vater, Bote du von heil'gen Pforten,
du weisest mir die Bahn zum Licht hinan.
SVATAVA
Schon wank' ich beiden zaubermächt'gen Worten,
mein Gestern stürz' in Staub als Trug und Wahn.
BORIVOJ
... doch lausch' ich seinen zaubermächt'gen Worten.
O Licht und Leben, leuchte meiner Bahn.
IVAN
Das Herz erglüht, zu lichten Gnadenpforten
die Seele schwebt auf strahldurchwirkter Bahn.
CHOR
O Liebesgnade Gabe wonnereich,
hier schweigt das Wort, verstummt der Mund,
unfähig, dich zu künden,
O Liebesabgrund, Gnade ohne gleich!
CHOR DER ENGEL
Aus hohem Reich umstrahlt von Morgenrot,
neigt euch hinab zu tiefen Erdengründen,
sein Antlitz will der Herr dem Lande zeigen,
laßt seine Taube aufs Land niedersteigen.
BORIVOJS GEFOLGE
Horch ! Horch!
Die Engel höret mir den Flügeln rauschen,
und Gottes Hand, sie segnet Böhmens Lande.
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III. Teil
INTRODUKTION UND CHOR
Herr und König, komm in Gnaden!
Jesu Christe, komm in Gnaden!
Du Erlöser aller Welten,
gib uns Heil und neige dich,
Herr und König, unsrem Flehen!
Herr und König, komm in Gnaden!
Jesu Christe, komm in Gnaden!
Gib Gedeihn, Herr und König!
Frieden, Segen unsrem Lande!
Kyrie eleison!
Herr und König, komm in Onaden!
Jesu Christe komm in Onaden!
Gib uns Hed und neige dich,
Herr und König, unsrem Flehen!
Gib Gedeihn, Herr und König,
Frieden, Segen unsrem Lande!
Kyrie eleison!
IVAN
Nun tretet näher, Gläubige in dem Herrn,
der heil'ge Bischof Method wartet schon,
mit Sang und Klang und Jauchzen, mit Freudenliedern,
vor Glück jubelnd geh'n wir vor Gottes Thron.
Er tilgt mit heil'gem Tau die Schuld dem Sünder,
der Heiland nimmt euch auf als treue Kinder.
BORIVOJ
Nicht ich allein und Ludmila,
mein ganzes Volk mit mir, Vater,
es will die Taufe haben: wir bitten!
BORIVOJ UND LUDMILA
O komm und neig dich zu den Frohbereiten,
im heil'gen Tau laß unsre Stirnen baden!
Der Geist schwebt auf und Tränen selig strömen,
komm, Heil, und spende deiner Labung Gnaden!
LUDMILA
Am Ziele meiner heißen Sehnsucht haltend,
dem Vater Dank, daß er den Weg mir wies,
und meine Hände fromm vor Christus faltend,
seh' ich den Weg, der herrlich führt hinauf zum Paradies.
Gott schenkt mir seine Gnaden,
er winkt mir zu in seinem Strahlenglanz,
die Seele will empor zum Licht er tragen!
IVAN
Nun kniet nieder vor dem Bischof beide
zu Häupten schweben Engel hellgeschart zuhauf!
Die Taufe kleide euch mit reinem Kleide,
als Christen stehet nun vermählet auf!
Schwebt hoch, Gesänge, auf den Himmelswegen
und bittet Gott um seinen heil'gen Segen!
CHOR
Nun kniet nieder vor dem Bischof beide
zu Häupten schweben Engel hellgeschart zuhauf!
Nun Erd' und Himmel jauchzend widerhalle!
O singet Alleluja, freut euch alle!
SVATAVA
Jungfrau, Mutter auserkoren,
die das Heil der Welt geboren,
zeig den wahren Weg der Seele,
treubewahrend steh uns bei!
Engel ihr vom Liebesbronnen,
steiget nieder lichtumronnen,
löst im Herzen Qual und Pein,
flößet Licht und Frieden ein!
CHOR DER FRAUEN UND MÄDCHEN
Löst im Herzen Qual und Pein...
CHOR DES VOLKES
Steig auf Gesang, sein Lob empor zu tragen,
und fleh um Heil und Segen unsren Tagen!
SVATAVA
Du, von Sonnen rein Umstrahlter,
sei in Treu den deinen Walter,
Gnade spende deine Hand,
schütz dein treues Böhmerland!
CHOR I, II, SVATAVA, IVAN
Du, von Sonnen rein Umstrahlter,
o sei in Treu den deinen Walter,
Gnade spende deine Hand,
schütz dein treues Böhmerland,
für und für solang dich preisen
Ahnensanges fromme Weisen.
LUDMILA, SVATAVA, BORIVOJ, IVAN
Herr und König, komm in Gnaden!...
CHOR
Herr und König, komm in Gnaden! ...
LUDMILA, SVATAVA, BORIVOJ, IVAN UND CHOR
Herr und König, komm in Gnaden!...
Du Erlöser aller Welten,
löse uns, erhör das Flehn,
Herr und König, Herr und König!
Gib uns allen, Herr und König
Segen, Frieden gib dem Lande!
Kyrie eleison!
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