Weihnachtskonzert
1987

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Sonntag, 13. Dezember 1987
17:00 Uhr in St. Moriz


Max Reger (1873-1916) Pastorale  (Orgel: Georg Schneider)

Konzertchor

Gerhard Deutschmann (*1933) Es ist für uns eine Zeit angekommen (Schweiz)
Ein Kind ist uns geboren (Bayern)

Gesangs- und Instrumentalsolisten

Hugo Wolf (1860-1903) Aus dem Spanischen Liederbuch
Ach, des Knaben Augen

Mezzo-Sopran: Elke Ullrich
Orgel: Georg Schneider
Guy de Lyouncourt (1885-1961) Trois melodiés
1. Clemens rector
2. Puer natus
3. Pascia nostrum
Saxophon: Volker Würth
Joseph Haas (1879 - 1960) Weihnachtslegende
Bariton: Rainer Grämer

Konzertchor

Gerhard Deutschmann (*1933) O was hab ich vernommen (Belgien)
An jenem Abend
(Spanien)
Kommt Hirten, leis (Slowenien)
Alle fangt an (Bayern)
O laufet, ihr Hirten (Bayern,Schweiz,Österreich)
Es glüht der Weihnachtsmorgen (Schweden)
Nun freut euch (Argentinien)
Kommet mit, ihr Hirten (Argentinien)
Senora, Dona Maria
(Chile)
Laufet, liebe Kinder (Spanien)

Unterstufenchor Gymnasium Albertinum & Gemeinde

Gemeindelied im Wechsel mit Chor
Lobt Gott, ihr Christen
Volkssatz Es wird schon gleich dumpa (Tirol)
Caesar Bresgen (*1913) Maria durch ein Dornwald ging (Eichsfeld)
Gerhard Deutschmann (*1933) Fröhliche Weihnacht überall (Volksweise)

Finale

Michael Praetorius (1571 - 1621) Quempas
Unterstufenchor, Konzertchor und Gemeinde
an der Orgel: Georg Schneider
Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-1791)
Weihnachtslied der Hirten
Bariton: Rainer Grämer
Gerhard Deutschmann (*1933) Konzertchor:
Still, still
(Österreich)
Hugo Wolf (1860-1903) Aus dem Spanischen Liederbuch
Die ihr schwebet

Mezzo-Sopran: Elke Ullrich
Orgel: Georg Schneider
Gerhard Deutschmann (*1933) Konzertchor:
Stille Nacht, heilige Nacht
(Österreich)

O du fröhliche
(Sizilien)
Konzertchor und Gemeinde Orgel: Georg Schneider

Martin Potyra - "Neue Presse" Coburg - Freitag, 18.12.1987
In allen Stimmen optimale Präsenz
Konzertchor Coburg bot Weihnachtslieder aus aller Welt

COBURG. - Beachtlich viele Zuhörer fanden sich zum traditionellen Weihachtskonzert des Konzertchores Sängerkranz Coburg am vergangenen Sonntag in der Morizkirche ein; so viele, daß der Vorrat an Programmen nicht ausreichte. An dieser Stelle sei einmal die Hoffnung abgeleitet, daß sich das überaus große Interesse am Chorgesang bei manch einem Zuhörer in aktive Teilnahme bei einer Chorvereinigung umwandeln möge. Unter der konzentrierten Gesamtleitung von Leopold Schindler sangen und musizierten der Konzertchor, der Unterstufenchor des Gymnasiums Albertinum, Elke Ullrich (Mezzosopran), Rainer Grämer (Bariton), Volker Würth (Altsaxophon) und Georg Schneider an der Orgel, der mit einem Pastorale von Max Reger, weich registriert, die Vortragsfolge eröffnete.

Schon die beiden ersten Chorsätze von Gerhard Deutschmann aus dem aplenländischen Bereich "Es ist für uns eine Zeit angekommen" und "Ein Kind ist uns geboren" bescheinigten dem Chor in allen Stimmen optimale Präsenz und trotz der Unterzahl der Männerstimmen klangliche Ausgewogenheit und ein hohes Maß an Homogenität. Diese Tugenden gingen in allen folgenden Liedsätzen niemals verloren, wobei die präzise Intonation mit einer vorbildlichen Aussprache Hand in Hand ging.

Der gemischte Chor beschränkte sich im Verlaufe des Programmes ausschließlich auf Bearbeitungen seines sozusagen "hauseigenen" Komponisten Gerhard Deutschmann. Er vermochte jedem der Chorsätze das typische harmonische Gepräge seines Herkunfstlandes zu geben, ohne seine persönliche Stilistik zu verleugnen. Vom belgischen "O was hab ich vernommen" über ein "An jenem Abend" (Spanien). "Kommt, Hirten, leis" (Slowenien), "Alle fangt an" (Bayern), "O laufet, ihr Hirten (alpenländisch) bis zum schwedischen "Es glüht der Weihnachtsmorgen" und den hier kaum bekannten "Nun freut euch" und "Kommet mit, ihr Hirten" aus Argentinien wurde das Weihnachtsgeschehen vielfarbig ausgedeutet. Besonderer Erwähnung bedarf das lyrische Knaben-Altsolo im chilenischen "Senora, Dona Maria", das mit wahrer Innigkeit erklang.

Der Unterstufenchor des Gymnasiums Albertinum wechselte sich zunächst mit der Gemeinde und der Orgel ab bei "Lobt Gott ihr Christen", wobei eingangs Unstimmigkeit über die zu wählende Tonart herrschte. Durchsichtig und mt klarer Aussprache folgte das Nachwuchsensemble mit dem Tiroler "Es wird scho glei dumpa", dem feinsinnig von Caesar Bresgen gesetzten "Maria durch ein Dornwald ging" und der Volksweise "Fröhliche Weihnacht überall". Das vierchörige "Denn die Hirten lobeten sehre" von Michael Praetorius bezog wie alljährlich Lichterglanz und Zuhörer mit ein.

Zwei Gesänge von Hugo Wolf steuerte Elke Ullrich bei: "Ach des Knaben Augen" und "Die ihr schwebet" versah sie mit lyrischer Grundstimmung, ohne auf kleine dramatische Akzente zu verzichten. Makellos darf man ihre Intonation der schwierigen Chromatik nennen. Das gleiche gilt auch für Rainer Grämer, der sich mit der "Weihnachtslegende" von Joseph Haas und dem "Schlaf wohl, du Himmelsknabe" von Chr. Daniel Schubart solistisch beteiligte. Er wurde der melodischen Schlichtheit der beiden Lieder stilsicher gerecht und konnte durch stimmliche und textliche Klarheit überzeugen. Beiden Solisten sowie den Chören und der Gemeinde war Georg Schneider an der Orgel ein sicherer Begleiter.

Den nach wie vor beliebten Ausklang bildeten die Deutschmann-Bearbeitungen "Stille NAcht" und "O du fröhliche", die das Programm glanzvoll abrundeten. Hatten die Zuhörer sinnvoll auf Zwischenapplaus verzichtet, so gab es am Ende verdienten und anhaltenden Schlußbeifall für alle Ausführenden.


Hans Höfer - "Coburger Tageblatt" - Freitag, 18.12.1987
Klangvolle Chorsätze von Gerhard Deutschmann in St. Moriz
Transparenter Liedvortrag

Schon seit JAhren ist der dritte Adventssonntag dem Coburger Konzertchor "Sängerkranz" mit einem Weihnachtskonzert vorbehalten. Wegen der noch nicht beendeten Renovierungsarbeiten in Heiligkreuz mußte der Veranstalter in die größere Morizkirche ausweichen, die dem Besucherzustrom gerade noch gewachsen war. Unter der Leitung von Leopold Schindler sang der "Sängerkranz" Weihnachtslieder aus Europa und Südamerika, die ausschließlich von Gerhard Deutschmann bearbeitet waren. Außer dem Gastgeber wirkten noch Elke Ullrich (Mezzosopran), Rainer Grämer (Bariton), Volker Würth (Altsaxophon), Georg Schneider (Orgel) sowie der Unterstufenchor des Gymnasiums Albertinum mit.

Neben dem kompositorischen Können besitzt Gerhard Deutschmann ein feines Gespür für die Mentalität der einzelnen Lieder, deren Herkunft und der Menschen, die sie einst sangen, und so ist er in der Lage die Stimmungsgehalte, oft mit einfachen Mitteln, voll auszuschöpfen. Dabei bedient er sich des Wechselgesanges zwischen Damen- und Herrenchor, der Borduntechnik und, wenn möglich, der kanonischen Verarbeitung und kleidet das alles in ein klangvolles Gewand.

Der in Oratorienstärke auftretende Konzertchor besitzt beneidenswert viele junge, unverbrauchte sowie bestens geschulte Stimmen, so daß er unter dem exakten, eindeutigen und überlegenen Dirigat von Leopold Schindler die Chorsätze seines Ehrenchorleiters stimmlich und gestaltungsmäßig voll auszuschöpfen wußte und stets für einen klangvollen und transparenten Vortrag sorgte.

Festlich und fröhlich schreitend erklangen die Volkslieder aus der Schweiz und aus Bayern, pastoral das belgische "O was hab ich vernommen", nicht nur allein wegen der Summstimmen stimmungsmäßig voll ausgelotet "An jenem Abend" aus Spanien, klanggesättigt und wiegend das slowenische "Kommt, Hirten, leis", tänzerisch beschwingt zwei alpenländische Lieder, das mit einem vaterländischen deutschen Lied verwandte "Es glüht der Weihnachtsmorgen" aus Schweden, bestens artikuliert und textbezogen vorgetragen die in einfache Harmonien eingebetteten Gesänge aus Argentinien, mit sicherem und schönen Knaben-Altsolo versehen "Senora, Dona Maria" aus Chile sowie als chorischer Leckerbissen gestaltet, der spanische Weihnachtstanz "Laufet, liebe Kinder".

Ebenfalls von Leopold Schindler geleitet sangen die jüngsten Mitwirkenden aus dem Albertinum dasTiroler Weihnachtslied "Es wird scho gleich dumpa" ländlermäßig, noch stimmungsvoller und dynamisch variabel "Maria durch ein Dornwald ging" von Cesar Bresgen sowie ausgelassen Deutschmanns "Fröhliche Weihnacht überall", ehe sie im Kerzenschein auf das gesamte Kirchenschiff verteilt, den beliebten Quempas von Michael Praetorius anstimmten.

Großbögig und feinsinnig gestaltet und stimmlich voll ausgeschöpft, ließ Elke Ullrich Hugo Wolfs "Ach des Knaben Augen" und "Die ihr schwebet" aus dem "Spanischen Liederbuch" erklingen, während Rainer Grämer die volksliedhaften Gesänge "Weihnachtslegende" von Joseph haas und "Weihnachtslied der Hirten" von Christian Schubart fest und bestimmt und mit sicherer Höhe sowie pastoral und sonor zum vortrag brachte.

Sehr modulationsreich und kulitiviert in der Tongebung  geschlossen im Vortrag meisterte der Saxophonist Volker Würth drei gregorianische Meldodien von Guy de Lioncourt. Den beiden Vokalisten und dem Instrumentalisten war Georg Schneider ein äußerst anpassungsfähiger und klangfarblich variabler Mitgestalter an der Orgel, der auch mit Max Regers "Pastorale" das Konzert einleitete. Dabei verband er den wiegenden Duktus mit einer feierlich-ruhigen Vortragsweise und schuf so eine beseelte Wiedergabe.

Beliebte und weit verbreitete Chorsätze von Gerhard Deutschmann bildeten den Beschluß des traditionellen Weihnachtskonzertes: Besinnlich und verinnerlicht sang der "Sängerkranz" "Still, still" aus Salzburg sowie "Stille Nacht" und "O du fröhliche".

 

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