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Weihnachtskonzerte
2004

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Samstag, 11. Dezember 2004 - 17 Uhr
Heiligkreuzkirche Coburg


P R O G R A M M
 

Johann Sebastian Bach
(1685-1750)

Nun komm, der Heiden Heiland
Choralbearbeitung; Orgel: Julian Franke
 

Begrüßung durch Herrn Pfarrer Züger
 

Hans Leo Hassler
(1564-1612)
 

Dixit Maria

Heinrich Schütz
(1585-1672)

Es ist erschienen
Motette aus der „Geistlichen Chormusik“
 

Sethus Calvisius
(1556-1615)
 

Freut euch und jubiliert

Camille Saint-Saens
(1835-1921)

Tolite hostias
Schlusschor aus dem Weihnachtsoratorium
 

Georg Friedrich Händel
(1685-1759)

Larghetto
aus der Sonate C-Dur, HWV 36
Querflöte: Alexander Stachniewicz
Cembalo: Leopold Schindler
 

Johann Sebastian Bach
(1685-1750)

Herr Gott, nun schleuß den Himmel auf
Choralbearbeitung, Orgel: Simon Kurz
 

Hugo Distler
(1908 -1942)

O Heiland, reiß die Himmel auf
Augsburger Weise 1666
 

Friedrich Silcher
(1789 - 1860)

Herbei, o ihr Gläubigen
(„Adeste fideles“, Weise portugiesisch)
 

Gerhard Deutschmann
(*1933)

Kommt Hirten leis (Slowenien)
An jenem Abend (Spanien)
Der Weihnachtsmorgen leuchtet (Schweden)
 

Worte der Besinnung: Pfarrer Züger
 

Jean Sibelius
(1865-1957)

Fünf Weihnachtslieder, op. 1
- Joulupukki kolkuttaa
- Jo on joulu täällä
- Jo joutuu ilta
- En etsi valtaa loistoa
- On hanget korkeast nietokset
Bass: Hans-H. Wangemann
Orgel: Leopold Schindler

Unterstufenchor Gymnasium Albertinum Coburg
Leitung: Heike Hartung

Anonymus

Wunderneues
mittelalterliche Schäferweise aus England
 

Steve Pogson

Weihnacht in der Gegenwart
Aus „Mister Scrooge“ nach der
Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens
Klavier: Simon Steger

Johann Sebastian Bach
(1685-1750)

Siciliana
aus der Sonate Es-Dur BWV 1031
Querflöte: Alexander Stachniewicz
Cembalo: Leopold Schindler

 

Michael Praetorius
(
1571 - 1621)

Quempas
mit Unterstufenchor Gymnasium Albertinum
Orgel: Andreas Zeitner

 

Gerhard Deutschmann
(*1933)

Senora, Dona Maria (Spanien)
Sopran Solo: Franziska Greiner
Stille Nacht (Österreich)
O du fröhliche (Sizilien) - mit Gemeinde -
Orgel: Andreas Zeitner
 


Montag, 13. Dezember 2004

Weihnachtskonzert in Heilig Kreuz

Ein seit vielen Jahren bewährtes Ritual ließ das traditionelle Weihnachtskonzert des Konzertchores „Sängerkranz“ am Vorabend des dritten Advents in Coburgs Heilig-Kreuz-Kirche zu einem Publikumsmagneten avancieren.

Auch heuer verhalfen mehrere Chöre, eine stilistisch vielfältige Vortragsfolge, klangvolle Chorsätze aus Gerhard Deutschmanns Feder, junge und versierte Vokal- und Instrumentalsolisten und ein stimmungsvolles Finale bei Kerzenlicht der Veranstaltung unter der Gesamtleitung von Leopold Schindler zu einem nachhaltigen Erfolg.

Mit Choralbearbeitungen aus Bachs „Orgelbüchlein“ kam zunächst die Ott-Orgel zu Wort. Feierlich und gemessen stimmte Julian Franke in „Nun komm, der Heiden Heiland“ ein, um den Cantus firmus klanglich leuchtend hervorzuheben. Kompakt und musikalisch dicht sowie „modern“ registriert, spielte Simon Kurz „Herr Gott, nun schleuß den Himmel auf“.

Groß war der stilistische Radius der Chorbeiträge des Konzertchors. Bei der Wiedergabe der frühbarocken Motetten geriet unter der suggestiven Leitung von Leopold Schindler die dichte Polyphonie transparent und deutlich imitiert, doch hätte man sich bisweilen noch den einen oder anderen gestalterischen Impuls gewünscht.
Klangvoll Jubelnd und klangvoll vernahm man „Tolite hostias“ von Camille Saint-Saens, rhythmisch und agogisch vorzüglich gemeistert Hugo Distlers „0 Heiland, reiß die Himmel auf“, besinnlich bis hymnisch „Herbei, o ihr Gläubigen“ von Silcher sowie dynamisch, klanglich und folkloristisch voll ausgeschöpft drei Volksliedbearbeitungen aus Slowenien, Spanien und Schweden von Gerhard Deutschmann.
Von Leopold Schindler am Cembalo sicher begleitet, blies der Flötist Alexander Stachniewicz ein Larghetto von Händel und eine Siciliana von Bach tonschön und deutlich konturiert. In der finnischen Originalsprache sang der Bassbariton Hans-H. Wangemann, von Leopold Schindler an der Orgel einfühlsam begleitet, sonor, akzentuiert und ausdrucksvoll „Fünf Weihnachtslieder“ von Jean Sibelius.

Melodisch gar nicht mittelalterlich klang die englische Schäferweise „Wunderneues“ eines Anonymus, die der Unterstufenchor des Gymnasiums Albertinum unter dem temperamentvollen Dirigat von Heike Hartung gekonnt vortrug, ehe sich der Chor in die Welt des Musicals begab, um Steve Pogsons „Weihnacht in der Gegenwart“ aus „Mister Scrooge“ mit sauberen harmonischen Rückungen zu präsentieren. Dabei bot Simon Steger eine souveräne pianistische Mitgestaltung. Das Kerzenschein-Finale mit Werken von Praetorius und Deutschmann sorgte für einen besinnlichen Ausklang.

Deutschmann-Trilogie

War der „Quempas“ gelegentlich von Intonationsungenauigkeiten getrübt, so begeisterte die spanisch-österreichisch-sizilianische Deutschmann-Trilogie, wobei Hatice Yasar kurzfristig erfolgreich solistisch einsprang, während sich die Orgel bei der letzten Strophe merklich vergaloppierte.

Hans Höfer



Montag, 13. Dezember 2004


Biblische und literarische Weihnachtsgeschichten

Wenn auch die oratorische Aufführung des Konzertchores Sängerkranz Coburg in diesem Jahr wegen Erkrankung des Chorleiters Leopold Schindler entfallen musste – zum traditionellen Weihnachtskonzert in der Heiligkreuzkirche stand er am Samstag wieder vor seinem Vokalensemble und führte in bekannter Frische und konzentriert den gemischten Chor im gänzlich besetzten Gotteshaus wieder zu beachtenswerten gesanglichen Leistungen.

Den ersten Akzent setzte der Organist Julian Franke mit Johann Sebastians Bachs Orgelchoral „Nun komm, der Heiden Heiland“, den er feierlich ruhevoll und einem tremolierenden cantus firmus interpretierte. Simon Kurz steuerte einen weiteren Bachchoral, „Herr Gott, nun schleuß den Himmel auf“ bei, wobei er den Kontrapunkt motorisch klar gegen den Choral im Sopran absetzte. Von Leopold Schindler am Cembalo sicher begleitet spielte der junge Flötist Alexander Stachniewicz zunächst das Larghetto aus der Sonate C-Dur von Georg Friedrich Händel und als weiteres Interludium die Siciliana aus der Sonate Es-Dur von Johann Sebastian Bach. Beide Sätze bewältigte er mit klarem und fülligem Ton, in bester gesanglicher Qualität.

Mit fünf Weihnachtsliedern, op. 1, von Jean Sibelius brachte der Bariton Hans-H. Wangemann eine besonders klangliche Note. Zum schlichten Orgelsatz (Leopold Schindler begleitete) sang er die kurzen, volkstümlichen Lieder in der finnischen Originalsprache gehaltvoll und raumfüllend in jeder Lage. Leider blieben die Texte ohne Übersetzung und deshalb unverständlich.

Eine unverzichtbare Konstante in diesem Konzert ist alljährlich die Mitwirkung des Unterstufenchores des Gymnasiums Albertinum. Diesmal unter der ebenso lebhaften wie umsichtigen Leitung von Heike Hartung präsentierten sich die jungen Stimmen mit der mittelalterlichen Schäferweise aus England „Wunderneues“, besser bekannt auch als „Noel“. Nahezu auswendig brachte anschließend der Jungend- und Kinderchor einen längeren Ausschnitt aus „Mister Scrooge“, einer Vertonung der bekannten Weihnachtsgeschichte des Dichters Charles Dickens von Steve Pogson. Mit deutlichem Parlando und stimmlich sehr wandlungsfähig verdeutlichte der Chor im Sprachwechsel zwischen deutsch und englisch die Szene “Follow the spirits of Christmas“. Als versierter Begleiter unterstützte Simon Steger das Vokalensemble am Klavier. Hausherr Pfarrer Winfried Züger sorgte mit der Geschichte der allegorischen Gestalten Lebensfreude, Zeit und Liebe und ihrem Besuch an der Krippe Jesu für einen wichtigen besinnlichen Moment in der umtriebigen Adventszeit.

Der Konzertchor begann seine Vortragsfolge mir drei frühbarocken Motetten ausgehend von Hans Leo Hasslers „Dixit Maria“. Leopold Schindler hielt den Chor in kluger Beschränkung dynamisch am festen Zügel, gestattete lediglich die Ausweitung bis zum Forte und gewann so eine transparente und übersichtliche Wiedergabe. Von Heinrich Schütz folgte „Es ist erschienen“, das ebenso saubere Intonation und klare Aussprache erkennen ließ wie das reich verzierte „Freut euch und jubiliert“ von Sethus Calvisius. A cappella sang der Konzertchor den Schlusschor „Tollite hostias“ aus Camille Saint Seans" Weihnachtsoratorium und sehr flexibel in Rhythmik und Agogik folgte „O Heiland, reiß die Himmel auf“ von Hugo Distler. Nach Friedrich Silchers „Herbei, o ihr Gläubigen“ erklangen als obligatorische Beiträge des Weihnachtskonzertes drei Sätze von Gerhard Deutschmann. „Kommt, Hirten, leis´ “ aus Slowenien und das spanische „An jenem Abend“ klangen ebenso mit Wohlklang durch das Gotteshaus wie das mit Vorhalten angereicherte „Der Weihnachtsmorgen leuchtet“ aus Schweden.

Mit dem „Quempas“, dem eingängigen „Senora Dona Maria“ (mit einem feinen Naturstimmensolo von Hatice Yasar), „Stille Nacht“ und dem gemeinschaftlichen „O du fröhliche“ gab es wieder den allseitsbeliebten besinnlich-festlichen Schlussgesang.

(Martin Potyra)


Bilder vom Konzert und Ausklang des Chorjahres im "Münchner Hofbräu" des

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