Konzertjahr

 
2007
 

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06.04.2007: Gemeinschaftskonzert in Kronach: J. Haydn, Die Sieben Worte Jesu am Kreuz

20.05.2007 Gemeinschaftskonzert in Kronach: W.A.Mozart (Krönungsmesse) / A.Bruckner (Te Deum)

31.05. - 03.06.2007 Konzertreise Paris

24.06.2007, Messe von J.Langlais in Kronach, für Orgel und Frauenstimmen

23.09.2007 Hauptkonzert, A.Bruckner: Te Deum, Messe f-Moll


24.06.2007, "Internationaler Orgelzyklus", Christuskirche Kronach
Jean Langlais, Messe für Frauenstimmen und Org
el


Mittwoch, 27.06.2007

"Glanzvolle Hommage für Jean Langlais"

Von Dr. Peter Müller
...

Die "Messe .d'Escalquens" mit den liturgisch eingebundenen Stücken "Kyrie - Gloria - Sanctus - Benedictus - Agnus Die" - ein frühes Werk des Komponisten, das erst im Originalmanuskript vor wenigen Jahren wieder in einer privaten Bibliothek aufgefunden wurde, so dass in Kronach die deutsche Erstaufführung zu hören war - bildete den krönenden Abschluss des Konzertes. Ursprünglich für Männerstimmen komponiert - am Ort Escalquens in der Nähe von Toulouse - wurde es nun, wie in der deutsch-evangelischen Christus-Kirche in Paris in der liturgischen Fassung für zwei

Frauenstimmen und Orgel aufgeführt. Wie in der Christus-Kirche am Montmartre zeigte die Chorgemeinschaft auch in Kronachs Christuskirche große Geschlossenheit und überzeugende Stimmgewalt, wobei nicht zuletzt. Marie-Louise Langlais mit ihrem temperamentvollen und vorantreibenden Spiel und ihrer virtuosen Ausstrahlung, klarer Tempo- und Taktvorgabe den freudvollen Stimmenzuwachs bis in die schwierigsten chromatischen Tonfolgen eines spätromantischen Klangkörpers mittrug.

Mit großem Applaus würdigte das Konzert- und Kirchenpublikum diese große Leistung der Solistin und des sehr gut disponierten Chores.

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Konzertreise Paris

Do, 31. 05. 07 -12:45:   Église de la Sainte-Trinité

Fr, 01. 06. 07 - 11.00:   Cathedrale La Notre Dame

So, 03. 06. 07 - 10:30:  Christuskirche der deutschen evangelischen Gemeinde
                                        (Gottesdienst, 12:00 Matinee)



Programm

Felix Mendelssohn Bartholdy
(1809 -1847)
  Der 100.Psalm: Jauchzet dem Herrn, alle Welt

Richte mich Gott (Psalm 43,1-5) aus:
Drei Psalmen, op.78, Nr.2


Denn er hat seinen Engeln befohlen, Psalm 91
     
Igor Strawinsky
(1882 -1971)
  Pater Noster
     
Edvard Grieg
(1843 - 1907)
  Ave maris stella, EG 150, Hymnus zur Vesper an Marienfesten für gemischten Chor a cappella (1893, rev. 1898)
     
Wolfgang Amadeus Mozart
(1756 - 1791)
  Missa in C Krönungsmesse KV 317
bearbeitet für Soli, Chor und Orgel, Martin Focke
     
Anton Bruckner
(1824 - 1896)
  Te Deum
(WAB 45), bearbeitet för Soli, Chor und Orgel von Andreas Kühs

Locus iste

     
Jean Langlais
(1907-1991)
  Messe d'Escalquens
für zwei Frauenstimmen und Orgel (1935)
     
Jehan-Ariste Alain
(1911 - 1940)
  Ave Maria
für Sopran-Solo und Orgel (Andrea Wurzer; Marius Popp)
     
Gerhard Deutschmann
(*1933)
  Fantasie über St.Antoni
Choral, Orgel solo (Marius Popp)
     


Ausführende

Dekanatschor Kronach
Konzertchor Coburg
Orgel: Heinz Dannenbauer (Augsburg)
Andrea Wurzer (Nürnberg) Sopran
Jens Winkelmann (Dresden) Tenor
Klaus Schunke (Neustadt/Coburg) Bass
Für die Altpartie von Elke Burkert eingesprungen ist eine "Solistengruppe" aus beiden Chören
Leitung: Marius Popp


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Montag, 18.06.2007

 

Kultureller Austausch auf hohem Niveau

GASTAUFTRITT Der Konzertchor Coburg und der Dekanatschor Kronach traten in Paris auf und hatten ein anspruchsvolles Programm in ihrem Reisegepäck. Dafür bekamen sie viel Beifall und verbales Lob.

Die zweite große internationale Konzertreise mit dem Kronacher Dekanatskantor Marius Popp seit seinem Antritt 2006 als neuer Chorleiter des Konzertchores Coburg und mit dem Dekanats-Chor Kronach führte beide Chöre in die Kulturmetropole Paris. Die Konzertorte waren die Kathedrale Notre-Dame, La Trinité und die Deutsche Evangelische Kirche Paris. Susanne und Marius Popp sorgten für eine perfekte Organisation inklusive einer dreistündigen Stadtrundfahrt durch diese große Metropole. Immerhin waren 120 Personen mit drei Bussen unterwegs.
  
Als Kulturträger der Stadt Coburg und des Landkreises Kronach bzw. des
Evangelischen Dekanates Kronach trugen die Chöre in einer Stärke von fast 70 Mitgliedern mit ihrem Chorleiter auf einem hohen künstlerischen Niveau nicht nur zum kulturellen Austausch, sondern auch zur deutsch-französischen Völkerverständigung bei. Das vielfältige Programm reichte von einer breiten Palette an a-cappella-Werken mit Mendelssohn: "Jauchzet dem Herrn", "Richte mich Gott", "Denn er hat seinen Engeln befohlen", Grieg: "Ave maris stella", Strawinsky: "Pater noster", Bruckner: "Locus iste" bis zu Mozarts"Krönungsmesse", Bruckners "Te Deum", beide Werke in einer Bearbeitung für Soli, Chor und Orgel und die erste Messe von Jean Langlais "Messe d'Escalquens" (1935) für zwei gleiche Frauenstimmen und Orgel.
  
Als Hommage zum 100. Geburtstag des berühmten französischen Pariser Komponisten und Organisten Jean Langlais werden 2007 weltweit viele Konzerte durchgeführt. In der Kathedrale Notre-Dame Paris haben zu diesem Anlaß zwei internationale Chöre gesungen, ein amerikanischer Chor sowie der Konzertchor Coburg und der Dekanats-Chor Kronach. Das ist für die zwei Chöre und ihren Chorleiter Marius Popp eine große Ehre auf internationalem Parkett. Der homogene Klang, die kultivierte und gut dosierte Durchschlagskraft vom leisesten pianissimo bis hin zum fortissimo und einer hohen musikalischen Intrepretation, Merkmale auf die Popp besondere Schwerpunkte setzt und bei der chorischen Stimmbildung professionell durch Eleonore und Klaus Schunke unterstützt wird, verbunden mit einer äußerst großen Motivation aller Chormitglieder wurden vom zahlreichen Publikum mit stürmischem und langanhaltendem Beifall honoriert und manche meinten: "... wir haben schon viele gute Chöre hier in Paris gehört, aber so einen Chor wie diesen noch nie. So einen traumhaften Mendelssohn und die Leichtigkeit in Mozart, es war
wunderbar. Vielen Dank...".
  
Notre-Dame mit 11 Sekunden Nachhall kann zu einem Traum für jeden Chor werden, was es auch bei den a-cappella-Werken geworden ist; kann aber auch zum Alptraum werden, wenn Chor und Solisten in mehr als 20 Meter Entfernung von der Orgel begleitet werden und der Blickkontakt zwischen Dirigent und Organist lediglich über einen kleinen Monitor am Spieltisch der Orgel stattfindet. In der Konzertstellung konnte nicht geprobt werden. Feinfühlig und sicher reagierte der Chor wie die Solisten auf spontane Stops durch den Dirigenten, um den Klang in den Griff zu bekommen.
  
Popp hatte für diese Konzertreise erneut sehr gute Solisten verpflichtet, die einfühlsam mit dem Chor musizierten und für weiteren Glanz in den Intrepretationen sorgten. Andrea Wurzer-Sopran (Nürnberg) brillierte nicht nur in ihrem großen Solo der Krönungsmesse, sondern auch in der Vocalise "Ave Maria" von Jehan Alain für Sopran und Orgel begeleitet von Popp. Jens Winkelmann (Dresden) mit seinem strahlenden Tenor demonstrierte seine Fähigkeiten besonders in Bruckners "Te Deum" in dem Gesang mit den Frauenstimmen. Klaus Schunke (Neustadt/Coburg) mit seinem tiefen und überzeugenden Bass gab dem Quartett entsprechendes Fundament und unterstützte sensibel auch den Bass im Chor.

Ein dickes Lob haben die sechs Damen aus der Alt-Stimme verdient, die sich spontan als Solisten-Gruppe für Mozart und Bruckner (mit Sonderproben direkt in Paris) bereit erklärt haben zu singen, nachdem Elke Burkert-Alt (Vancouver) leider an ihrem Ankunftstag in Paris durch einen schrecklichen Überfall nicht mehr in der Lage war zu singen.
  
Heinz Dannenbauer-Orgel (Augsburg) zeigte sich auch während dieser Konzertreise als zuverlässiger und sicherer Begleiter. In der Deutschen Evangelischen Kirche Paris spielte Popp Gerhard Deutschmanns "Fantasie über den St.-Antoni-Choral", wofür der Komponist viel Beifall erhielt.
  
Für alle Mitglieder wird diese große Konzertreise nach Paris ein unvergessliches Erlebnis bleiben.

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Donnerstag, 14.06.2007



KONZERTCHOR COBURG UND DEKANATSCHOR KRONACH AUF KONZERTREISE

Franken eroberten die Kathedralen von Paris
Auftritte in La Trinité und Notre Dame als unvergessliche Höhepunkte
"Stadt der Liebe" und ihre Gegensätze hautnah und brutal erlebt

VON DR. PETER MÜLLER

Paris ist eine Reise wert: Wer die Stadt mit ihren historischen Prachtbauten - vom Montmartre und Sacre Coeur, Louvre, Isle de France mit Notre Dame bis zum Invalidendom - erlebt, wird unweigerlich erkennen, dass diese Metropole eine Ausnahmestellung unter allen Metropolen der Welt einnimmt.

KRONACH - Die Seine als ,,blauer Faden" leitet den Franken an die Ursprungsstätten seiner weltgeschichtlichen Bedeutung. Die oberfränkische Chorgemeinschaft des Konzertchores aus Coburg und des Dekanatschores aus Kronach unter der Organisation und musikalischen Leitung des Kronacher Dekanatskantors Marius Popp kehrte an die Ursprünge des mehr als zweitausendjährigen Frankenreiches zurück.

Doch sie erwartete nicht nur die ,,Stadt der Liebe": eine kommerzialisierte, vom Massentourismus befallene und in ihren sozialen Gegensätzen hautnah erfahrbare Großstadt. Eine berühmte ,,Metro", in der man an den Menschen und der Dichte des Sardinen-Stehens das Quartier erspüren konnte. Kathedralen, in denen die Japaner und Amerikaner gar nicht hinguckten, was sie fotografierten. Und eine Vorstadt, in der das Hotel lag - St. Denis -, in der niemand außerhalb einer Gruppe nachts unterwegs sein darf.

Dies wurde schon vor der Ankunft glasklar, als Marius Popp die 127 Teilnehmer der Reise, davon 67 Sängerinnen und Sänger sowie die drei Solisten, darüber informierte, dass die vierte Solistin - eine deutsch-kanadische Künstlerin aus Kronach, die bereits am Vortag zu den Konzerten angereist war - in der Nacht vor dem Hotel krankenhausreif geschlagen und beraubt worden war. Zeugnis der Kriminalitätsrate in den Pariser Vorstädten und Vororten war nicht nur der brutale Überfall auf die Solistin, sondern auch die Tatsache, dass alle drei Busse, mit denen die Chöre ankamen, in der Nacht aufgebrochen, demoliert und ausgeplündert wurden.

Soweit zu den Erlebnissen in der Stadt der Schönheit, nicht der Liebe und ihren oberirdischen und unterirdischen ,,Geheimnissen". Was die gemeinsamen fränkischen Chöre anbelangt so ist ein voller und unerwarteter Erfolg die Überraschung, die alle begeisterte und die langen Busfahrten und Unglücke fast vergessen machte.

Allerdings wurde man auf der ersten Station der Reise in Ste. Trinité schmerzhaft an die sozialen und migranitischen Probleme erinnert. Während in der wunderschönen Kirche das Konzert stattfand, wuschen und rasierten sich Obdachlose im davor liegenden Park an Brunnen und Spiegelscherben; lagen Frauen und Männer notdürftig bedeckt vor dem Kirchenportal.

Armenhaus in den Katakomben

Und das ganze Elend selbst in einer so prominenten Gegend wurde einem erst klar, wenn man nach dem Konzert die Toilette aufsuchte: Dazu musste man in die Katakomben der Kirche; zwischen antiken Säulen hindurch, zwischen denen zig einfache Tische und Stühle vor einer großen Videoleinwand aufgestellt waren. Hier wurden die Obdachlosen und Bettler kostenlos im Armenhaus mit dem Nötigsten verpflegt.

Schon das erste Konzert in ,,La Trinité", einer Kathedrale am Fuße des Montmartre, war ein Riesenerfolg. Die a-cappella-Werke Felix Mendelssohn-Bartholdys ("Jauchzet dem Herrn", "Richte mich Gott") brachten die Stimmgewalt bei klarer und großer Akustik der Kirche voll zur Geltung. Die romantische und nuancenreiche Darbietung, die sich in gewaltigen Steigerungen der Tuttistellen bis zum "Amen" als Dank an Gott einprägten, rissen die sehr zahlreichen Musikfreunde der Besucher zu Zwischenapplaus und Beifallssturm am Ende hin.

Die "Krönungsmesse" von Wolfgang Amadeus Mozart in Bearbeitung für Soli, Chor und Orgel ließ vor allem den einschmeichelnden und hellen Sopran von Andrea Wurzer (Nürnberg) groß und raumgreifend aufblühen. In Klarheit und differenzierter Ausdruckskraft standen ihr Jens Winkelmann (Operettenhaus Dresden) als Tenor und der "magnifique" wahrhaftige Bass von Klaus Schunke in nichts nach.

Der markante Bass Klaus Schunkes verstärkte vor allem in angemessen dominanter, aber nicht aufdringlicher Weise die Männerstimmen. Das galt besonders in dem höchst anspruchsvollen "Te Deum" Anton Bruckners und dessen zärtlichem bis kontrastreich spannendem und sinfonischem "Locus iste" das im Schweigen endet und das das Publikum in allen Kirchen besonders berührte.

Etwas Einmaliges für den Chor und seinen musikalischen Leiter war es ebenso wie für die mitreisenden Gäste und das riesige Publikum, Mendelssohn, Mozart, dazu die "Messe d'Escalquens (1935)" für zwei Frauenstimmen des Pariser Komponisten Jean Langlais (1907 bis 1991) zu dessen 100. Geburtstag, zusammen mit seiner Witwe; Igor Strawinskys fromm - orthodoxes "Pater noster", Edvard Griegs (1843-1907) folkloristisches und unter die Haut gehendes "Ave Maris stella" - zu seinem 100. Todestag - zu genießen.

Doch in der überdimensionalen Kathedrale von Notre Dame zeigten sich auch die Grenzen eines "Choeur de Province d'Ailemagne". Während alle Stimmen aus dem hinteren Chorraum beim Einsingen eine mystische und engelsgleiche Ausstrahlung hatten, war der Auftritt vor dem Altar, mit der Orgel - über Monitor mit dem Dirigenten in Kontakt - im Hintergrund, gelinde gesagt bescheiden.

Die Damenstimmen waren durch das große Konzert am Vortag in Trinité ramponiert, ein gegenseitiges Aufeinanderhören kaum möglich. Lediglich die Solisten, die solche Strapazen gewöhnt sind, brachten über alle Konzerte hinweg gleichmäßig bemerkenswerte Leistung.

Der Auftritt sowohl beim Gottesdienst wie im nachfolgenden Konzert in der "Deutsch-Evangelischen Christuskirche" - nur einige hundert Meter von Trinité entfernt am Montmartre - bot wie Trinité zu krönenden Abschluss der Konzertreise wieder die angemessene Akustik und Räumlichkeit, um die strahlende Kraft des Chores und in diesem Fall erneut der Sopranistin Andrea Wurzer als Solistin mit dem "Ave Maria" von Jehan Alain voll zur Geltung zu bringen. Eingebunden in den Gottesdienst mit evangelischen Kirchenliedern waren dabei Mendelssohn und liturgisch angepasst Jean Langlais. Organist Heinz Dannenbauer konnte sich in der "Fantasie über den St.-Antoni-Choral für Orgel solo" von - Komponist und in Paris auch Gesangsbruder - Gerhard Deutschmann ausruhen, da Marius Popp dieses Werk am Ende des Gottesdienstes selbst eindrucksvoll intonierte. Die deutsche evangelische Pfarrerin war von den Darbietungen der Oberfränkischen Chorgemeinschaft ebenso begeistert wie das - vorwiegend - deutsch-französische Publikum.

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Wegen der Berichterstattung in der NP wandte sich der Vorstand des Konzertchores and die Neue Presse, die die Stellungnahme am 21.06.2007 als Leserbrief veröffentlichte:


Konzertchor Coburg Sängerkranz e.V.
Klaus Schneyer 1. Vorsitzender
Straßburger Str. 2

96450 Coburg


An die Stadtredaktion der Neuen Presse


Sehr geehrte Damen und Herren,

die Vorstandschaft des Konzertchores Coburg kann den Bericht Ihres Mitarbeiters Dr. Peter Müller "Franken eroberten die Kathedralen von Paris" , der am 12.06.07 im Kronacher Teil und am 14.06.07 im Coburger Teil der Neuen Presse abgedruckt war, nicht ganz unwidersprochen hinnehmen. Wir bitten daher um Abdruck folgender Stellungnahme :

Stellungnahme der Vorstandschaft des Konzertchores Coburg zum Bericht des Herrn Dr. Peter Müller "Franken eroberten die Kathedralen von Paris" :

Herr Dr. Peter Müller beschreibt in seinem Reisebericht ziemlich umfangreich die nicht ganz erfreulichen, z.T. auch unschönen Begleitumstände unserer Konzertreise. Leider kommt die Beschrei- bung unserer sehr erfolgreichen Konzerte im Gegensatz dazu etwas stiefmütterlich weg, wird z.T. ziemlich unprofessionell darge- stellt und nicht zuletzt werden wichtige Tatsachen verschwiegen.

Dass er vor allem das Konzert in Notre Dame, das für alle zum überragenden Erlebnis wurde, derart unfachmännisch kritisiert,ist gelinde gesagt eine Unverschämtheit. Er entlarvt seine mangelnde Fachkenntnis aber selbst, indem er fast in einem Satz von Stimmen mit "mystischer und engelsgleicher Ausstrahlung" schreibt, sie dann aber als "ramponiert" (= ugs. für stark beschädgt) bezeichnet. Die Schwierigkeit bestand vielmehr in der beim Konzert vollkommen veränderten Akustik im Vergleich zum Einsingen. Das Einsingen fand im Chorraum statt noch mit direktem Kontakt zum Organisten, während der Chor dann zum Konzert angewiesen wurde, vor dem Altar und auch vor dem riesigen Chorraum zu singen. Von hier aus hatten Chorleiter und Organist als weitere Schwierigkeit nur Kontakt über einen winzigen Monitor an der Orgel. Trotzdem wurden auch nach diesem Konzert alle Mitwirkenden mit zum Teil stehenden Ovationen bedacht. Erwähnenswert wäre sicher noch gewesen, dass anlässlich des 100. Geburtstages des berühmten Pariser Komponisten und Organisten Jean Langlais bisher nur zwei Chöre in Notre Dame gesungen haben, ein amerikanischer Chor und der Konzertchor Coburg mit dem Dekanatschor Kronach. Vollkommen verschwiegen hat Herr Dr. Peter Müller in seinem Bericht, dass unsere Solo-Altistin Elke Burkert nach einem brutalen Überfall vor dem Hotel keines der Konzerte mitsingen konnte. Hier wäre ein dickes Lob den sechs Damen aus der Alt-Stimme auszusprechen gewesen, die sich spontan bereit erklärten, innerhalb kürzester Zeit mit Herrn Popp die Alt-Solo-Stimme für Mozart und Bruckner einzuüben und sich dann bei allen drei Konzerten als Solisten-Gruppe bravourös einfügten. Neben diesen wichtigen Ergänzungen möchte die Vorstandschaft des Konzertchores im Namen aller mitgereisten Sängerinnen und Sänger und Gäste hervorheben, dass dem Ehepaar Susanne und Marius Popp ein hohes Lob ausgesprochen werden muss für die Vorbereitung und Durchführung dieser - trotz der unschönen Begleitumstände - wunderbaren Konzertreise.

gez. Die Vorstandschaft des

Konzertchores Coburg Sängerkranz e.V.


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20.05.2007 Gemeinschaftskonzert in der Christuskirche Kronach:
W.A.Mozart (Krönungsmesse) / A.Bruckner (Te Deum)

Ausführende
Joanna Stark
(Sopran), Eva Fischer (Alt), Sascha Mai (Tenor), Klaus Schunke (Bass)
Heinz Dannenbauer
(Orgel)
Konzertchor Coburg, Dekanatschor Kronach
Leitung: Marius Popp


Dienstag, 22.05.07

Chorkonzert in der Christuskirche Kronach
Stimmgewalt und Leidenschaft
Mozarts "Krönungsmesse" und Bruckner "Te Deum" begeisterten

Von Dr. Peter Müller

Die lichte und stimmungsvolle, aber kleine evangelische Christuskirche in Kronach zwang den Chor auf die eine Seite der Empore. Ihr gegenüber auf der anderen der künstlerische Leiter Marius Popp, der dennoch aus der "Ferne" kräftig die Männerstimmen unterstützte. Ebenso wie der in seiner voluminösen Tiefe beeindruckende Bassist Klaus Schunke - ehemals Solist am Landestheater Coburg und 25 Jahre am Theater in Mannheim, jetzt in Neustadt ansässig, aber gefragt in ganz Deutschland - dessen Unterstützung der wegen wenigen Männerstimmen des Dekanats-Chores Kronach und des Konzertchores Coburg die "Rangordnung" der Sängerinnen und Sänger seitenverkehrt aufgestellt wurde: Männerstimmen links bei den Solisten, Frauenstimmen rechts.

Die Werke wären in ihrer Bedeutung und Darbietung in der mächtigen katholischen Stadtkirche Kronachs erst voll zur Geltung gekommen. Mit der "Krönungsmesse" (Missa in C, KV 317) von Wolfgang Amadeus Mozart - in der Bearbeitung für Soli, Chor und Orgel von Martin Focke - begann der gut eingestellte und eingestimmte Chor in schön differenzierter Steigerung zum Sopransolo hin strahlend das "Kyrie". Über allen aber strahlte während des ganzen Konzerts die Sopranistin Joanna Stark mit junger, großer und leidenschaftlicher raumfüllender Stimme. Auch wenn die Orgel - nicht der Organist ! - diesem Klangvolumen der Solisten und des Chores in seiner orchestralen Bedeutung -  vor allem in Bruckners Te Deum - wenig entgegen zu setzen hatte, so unterstützte Heinz Dannenbauer an dem Instrument die vereinigten Chöre aufs beste.

Vor allem im folgenden "Gloria" zeigten nicht nur die Damen des Chores ihre mächtige Präsenz, sondern alle Solisten - neben Joanna Stark, als dem Bass mit Klaus Schunke gleichwertige starke und energische, aber warme Altstimme Eva Fischer und vor allem auch der in allen Lagen klare und durchsetzungsfähige Tenor Sascha Mai (außer dem Bass alle Künstler des Landestheaters Coburg).

Das harmonische Zusammenspiel und die wohldosierte Steigerung der Solisten und des freudig aufsingenden Chores mit der stabilen Orgelbegleitung sprang schnell auf die zahlreichen Musikfreunde und Kirchenbesucher über. So wurde das "Credo" wie das "Sanctus" zu voller Andacht erhoben. Im "Benedictus" wechselten die Solisten die jeweiligen Führungsstimmen von zartem bis polyphonem Zusammenklang.

Feinsinnig und durchsichtig begleitete Heinz Dannenbauer das reine und glasklare Sopransolo im "Agnus Die". Mit dem "Dona nobis pacem" erreichten Solisten und Chor ihre höchste Ausstrahlungskraft und verschmolzen in einem gewaltigen Tutti zu einer das Publikum begeisternden Einheit.

Voller Spannung und in einem Wechselbad der Gefühle erklang nach Mozarts Messe das "Te Deum" (WAB 45) von Anton Bruckner (1824-1896) - in der Bearbeitung für Orgel statt großem Orchester, auf das man sich bei der Aufführung in der Morizkirche Coburg freuen darf, von Andreas Köhs. Nach einem gewaltigen Orchestervorspiel, zu dem der mächtige Chor hinzutritt, ertönen neben einem zarten Sopran- und Tenorsolo der ausdrucksstarke Alt mit einer anrührenden Steigerung aller Musiker im Wechsel von Unisono und synkopistischen Klängen zum strahlenden Lob Gottes.

"Te ergo" bietet allen Solisten eine schöne Quartettmöglichkeit in sparsam eingesetzter Gemeinsamkeit. "Aeterna fac" und "Salvum fac" fordert alle Künstler in erdgebundenem Stil der Brucknerschen Sinfonien und hoch aufsteigender Melodienkraft. Tenor und Bass sorgen für letztendlich himmlische Ruhe.

Volle Kraft ist in der "Fuge" in ihrem extremen Spannungsbogen von "full power" und flehendem "Miserere" mit einem überraschend zweifelnden Moll-Schluss vor dem vom Bass dominierten prächtigen und freudvollen Ende zu erleben.

Der große Beifall war allen Beteiligten sicher, so dass sich Marius Popp zusammen mit den Solisten und dem Chor a cappella - nun zum Abschied und zur Zugabe im Altarraum - mit einem überwältigenden "Locus iste" Anton Bruckners verabschieden konnte, 


 




Der Dekanatschor Kronach und der Konzertchor Sängerkranz Coburg verschmolzen in der Kronacher Christuskirche zu einem mächtigen Klangkörper. Foto: MÜLLER


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Die Stimmen beeindrucken sehr

KONZERT Zwei große Werke der Krchenmusik fanden in der evangelischen Christuskirche großen Anklang. Die Zuhörer applaudierten am Schluss begeistert.

Von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Hofmann

Kronach - Unter Gesamtleitung von Dekanatskantor Marius Popp hatten der Konzertchor Coburg und der Dekanatschor Kronach in Gemeinschaft mit den Solisten Joanna Stark (Sopran), Eva Fischer (Alt), Sascha Mai (Tenor), Klaus Schunke (Bass) und Heinz Dannenbauer (Orgel) "Die Krönungsmesse" von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) und das "Te Deum" von Anton Bruckner (1824-1896) mit beeindruckenden Stimmen, Ausdrucksstärke und Harmonie vorgetragen.

Das Konzert wurde mit dem sechsteiligen Werk aus der Klassik Missa in C-Dur "Krönungsmesse" KV 317 begonnen, das von Martin Focke für Soli, Chor und Orgel bearbeitet wurde. Mit der trinitarischen Anrufung des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes im Kyrie sang sich der Chor mäßig langsam auf das feierlich würdevolle und auf majestätische Art und Weise fortführende Konzert ein, um dann lebhaft im Gloria, dem "Ehre sei Gott in der Höhe", zu huldigen. Das Glaubensbekenntnis wurde von Chor und Solisten kontrastreich gestaltet und mit sicher führender Hand stimulierte der Dirigent immer wieder zur Höchstleistung.

Auch beim "Sanctus" spielten kontrastreiche Tempowechsel und Wechsel zwischen laut und leise eine imposante Rolle. Der Höhepunkt der Liturgie, das Abendmahl, entspricht auch im Konzert "Krönungsmesse" dem Finale.

Nach kurzer Pause war wieder vollste Konzentration gefordert. Anton Bruckners festliches Te Deum WAB 45, bearbeitet für Soli, Chor und Orgel von Andreas Köhs, interpretierten Solisten, Chor und Organist mit hingebungsvollem und dem Lobgesang entsprechend würdevollem Einsatz. Dekanatskantor und Gesamtleiter Marius Popp hatte Anton Bruckners Te Deum aus der Romantik gewählt. Es war Bruckners Lieblingswerk und zugleich "Stolz seines Lebens". Auch dieses Werk trugen die Interpreten in fünf Sätzen vor. Die faszinierten Zuhörer spendeten für diesen Klanggenuss lang anhaltenden Beifall.


 


Farbbild von K.H.Hofmann

Mit einer Glanzleistung faszinierten und begeisterten der Konzertchor Coburg und der Dekanats-Chor Kronach, vereint mit vier Solisten unter Gesamtleitung von Dekanatskantor Marius Popp, mit einem Chorkonzert in der evangelischen Christuskirche.

 

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06.04.2007: Gemeinschaftskonzert in Kronach:
J. Haydn, Die Sieben Worte Jesu am Kreuz


10.04.2007


HAYDN-ORATORIUM IN KRONACH
Leid Jesu nachempfunden
VON SIMONE SPRENGER


Wer sich am Karfreitag gegen 19 Uhr auf den Weg zur Kronacher Christuskirche machte, traf auf viele Gleichgesinnte. Den Zuhörern im gut gefüllten Kirchenraum wurde von Joseph Haydn „Die sieben letzen Worte unseres Erlösers am Kreuze“, ein Oratorium in der Fassung für Soli, Chor und Orgel, geboten.

Faszinierend ist die Entstehungsgeschichte dieses Werkes. 1785 hatte Haydn den Auftrag erhalten, Musik für den Karfreitagsgottesdienst in der Kirche Santa Cueva in Cadiz über die „Sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ zu schreiben. Man wollte kein Vokalwerk, sondern Instrumentalmusik, die – wie Haydn sich erinnert – die folgende Funktion erfüllen sollte: „Nach einem zweckmäßigen Vorspiele bestieg der Bischof die Kanzel, sprach eines der sieben Worte aus, und stellte eine Betrachtung darüber an. So wie sie geendigt war, stieg er von der Kanzel herab, und fiel knieend vor dem Altar nieder. Diese Pause wurde von der Musik ausgefüllt.“

Haydn komponierte insgesamt sieben instrumentale Musikstücke und gab dabei zu bedenken: „Die Aufgabe, sieben Adagios, wovon jedes gegen zehn Minuten dauern sollte, aufeinander folgen zu lassen, ohne den Zuhörer zu ermüden, war keine von den leichtesten“. Doch Haydn gelang es. Und er arrangierte eine Fassung für Streichquartett; zehn Jahre später machte er daraus ein Oratorium.

In Kronach erklang die etwas „abgespeckte“ Version mit Gary O‘Connel an der Orgel, dem Dekanats-Chor Kronach und Mitgliedern des Konzertchores Coburg unter der Leitung von Marius Popp.

Mit großen Engagement und Sangesfreude gelang es dem Chor, die hier und da auftretenden stimmlichen Probleme, besonders zu spüren in den „offenen Stellen“ von Sopran und Tenor, zu meistern und im Großen und Ganzen die Tragik und das Leid, welche wie ein roter Faden das Werk durchziehen, nachempfindbar zu machen.

Mit Doris Schneyer (Sopran), Theresa Lewis (Alt), Sascha Mai (Tenor) und Klaus Schunke (Bass) lud sich Marius Popp ein sehr ungleiches Solistenquartett ein. Doris Schneyer schien mit ihrer Partie überfordert zu sein. Es gelang ihr weder musikalisch noch gesangstechnisch zu überzeugen. Theresa Lewis warmer, satter Alt vermochte den Duetten Fundament zu geben und war auch als Unterstützung in den Chorpartien erfreulich. Ebenso die sichere, klare Stimmführung von Sascha Mai, in die sich auch Klaus Schunke mühelos einfügte.

Haydns Musik verzichtet auf reißerische Effekte. Das Oratorium spricht den Gläubigen an, der das Leid Jesu als Erlösungswerk Gottes begreift.

In diesem Sinne endete das Werk nach einem aufwühlenden Finalsatz ohne Beifallsbekundungen.

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