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Weihnachtliche Weltreise

Von Peter Müller - Neue Presse Coburg

Der Kammerchor Coburg begeistert mit seinem Adventskonzert in der Stiftskirche von Römhild. Im Mittelpunkt stehen bewegende Chorsätze von Gerhard Deutschmann.

Römhild – Der Gründer und Leiter des Coburger Kammerchores Leopold Schindler hat sich nach einem musikalischen Besuch in Römhild zusammen mit seinem Chor in die Akustik der altehrwürdigen gotischen Stiftskirche des kleinen Städtchens verliebt. Demgemäß innig fiel das Adventskonzert mit Weihnachtsliedern aus aller Welt am Sonntagabend für alle Mitwirkenden und das große Auditorium der Kirchenbesucher aus – trotz Wetterkapriolen und gleichzeitigem Weihnachtsmarkt.

Von Liedern und Motetten der Renaissance und des Barock, etwa von Johannes Eccard („Übers Gebirg Maria geht") oder Michael Praetorius („Es ist ein Ros'" entsprungen"), sangen die erfrischend jungen Stimmen des Chores mit höchster Konzentration und Einfühlung in alle kompositorischen Nuancen auch Volkslieder aus Italien und England – angefangen von „Alta trinita beata" (Italien) bis „Eia, du kleines zartes Kind" oder „Ding Dong Merrily on High" der besonderen lautmalenden und vokalistischen Christmas-Kultur des angelsächsischen Raumes, dem sich Mykola Leontovich (1877-1921) mit „Carol of the Bells" stimmungsvoll anschloss.

Den größten Raum nahmen bewegende Chorsätze zu traditionellen Weihnachtsliedern aus allerWelt des Coburger Komponisten Gerhard Deutschmann (*1933) ein. Bekannte und neu zu entdeckende Lieder führten die Besucher von Slowenien (Kommt, Hirten, leis), England (Herbei, o ihr Gläubigen), Österreich (Still, still, still), Tschechien (Carol of the Drum) über Spanien (Laufet, liebe Kinder), Frankreich (Maria mein), Baskenland (O kommt und singt), Schweden (Der Weihnachtsmorgen leuchtet) bis nach Übersee mit dem Spiritual „Go, tell it on the Muntains" und dem sonnigen, temperamentvollen Chile mit „Senora, Dona Maria".

Alle Feinheiten der nationalen Musikkultur wurden von Leopold Schindler und seinen Choristen aufs Differenzierteste vorgetragen, so dass jedes Lied ein eigenes Erlebnis war. Höchst dynamisch, mit Klarheit und einfühlsamer Geschlossenheit begeisterte der Chor mit seiner Qualität, die Männerstimmen wie Frauenstimmen gleichermaßen auszeichnet, die vielen Besucher, die aus Franken und Thüringen gekommen waren. Die letzten Lieder wurden auch noch durch die angenehme natürliche Solostimme von Mira Mogalle überhöht. Und mit dem „Stille Nacht" wurde der emotionale und finale Höhepunkt zum Schluss erreicht.

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