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Ergreifender Purcell, inniger Mendelssohn und begeisterte Zuhörer

Von Christine Luche - Coburger Tageblatt

Coburg - Transparenz, klangliche Ausgewogenheit und hohes stimmliches Niveau gehören zu den Merkmalen des Kammerchores Coburg. Mit dem international hoch anerkannten Altus Matthias Rexroth geriet das jüngste Konzert in der Morizkirche unter der subtilen und stilsicheren Leitung von Leopold Schindler zu einem wahren Genuss für die Sinne.

Durch die Verbindungen aus seiner "Albertiner Zeit" konnte Rexroth, dessen künstlerischer Weg über die berühmtesten Bühnen und Konzertsäle führte, für dieses außergewöhnliche Konzert gewonnen werden. Ebenfalls "albertinische" Wurzeln hat der im Coburger Land bestens bekannte Organist (und hauptberufliche Diplom-Ingenieur) Thomas Meyer, der das gesamte Programm an der Schuke-Orgel, trotz der räumlichen Distanz, versiert und stets im metrischen Dialog begleitete. Der vielversprechende Anfang gelang Franziska Lorenz mit ihrem glasklaren, schlank geführten Sopran mit der Schäferszene "How blest are the sheperds" aus "King Arthur" von Henry Purcell, feinfühlig mitgestaltet von Chor und Orgel. Aus dem gleichnamigen Werk folgten die von Matthias Rexroth ungemein plastisch und kraftvoll dargebotene Frostszene "What powr art thou" und der Chor "See, see we assemble thy revels to hold", wobei Schindler stets darauf bedacht war, große Bögen und Weite entstehen zu lassen.

Mit großere Aussagekraft

Zwei differenziert dargebotene Motetten von Orlando di Lasso unterbrachen den ersten Teil, der Henry Purcell gewidmet war. Neben der einfühlsamen Abendhymne "Now that the sun hath veiled his light" wurden die vier Sätze der Sterbeszene aus "Dido und Aeneas" zu einem ganz besonderen Hörerlebnis. Volumenrecih mit warmem Timbre und schattierungsrecih interpretierte Rexroth "But death, alas! I cannot shun", gefolgt von dem immer bestens intonierenden und aufmerksam agierenden Chor "Great minds against themselves conspire", der ergreifenden Arie der Dido "When I am laid on earth" und dem Chor "With drooping wings ye Cupids come". Immer wieder beeindruckte die faszinierende Homogenität.

Mit schmeichelndem Orgelklang interpretierte Thomas Meyer Praeludium und Fuge G-Dur von Felix Mendelssohn in technisch wie musikalischer überzeugender Gestaltung. Einfühlsam nuancierend wurde nun das ganz andere Klangbild der Romantik gestaltet. Aus dem "Elias" sang Rexroth das anrührende "Sei stille dem Herrn" mit großem Patthos, dem sich der Chor "Wer bis an das Ende verharrt" mit expressiver Schlichtheit anschloss. Nach der Motette "Jauchzet dem Herrn alle Welt" durften die Besucher der Morizkirche die Uraufführung des "Ave Maria" für Altus und Orgel DWV 210 des Coburger Komponisten Gerhard Deutschmann erleben. Als Auftragswerk ist es sozusagen dem Solisten "auf den Leib" geschrieben.

Leidenschaftlich mit großer Aussagekraft interpretierte Rexroth das ein wenig von französischer Eleganz geprägte Stück, getragen von der fast schwebenden Orgelbegleitung. Der Schlussteil war wiederum Mendelssohn gewidmet: "Denn er hat seinen Engeln" mit bis in die Sopranstimmen sauberstem Choreinsatz und drei innige Sätze für Alt, Chor und Orgel verströmten eine ganz intensive Stimmung, die von den zahlreichen Besuchern mit lang anhaltendem Beifall, stehenden Ovationen und Bravorufen belohnt wurde. Natürlich durften da Zugaben nicht fehlen: Mit "Salve Regina" für Chor und Orgel von Gerhard Deutschmann und "Dank sei dir, Herr" von Georg Friedrich Händel wurden die Besucher in den Abend geleitet.


Jubel für Engelsstimmen

Von Dr. Peter Müller - Neue Presse Coburg

Der Altus Matthias Rexroth fasziniert mit dem Coburger Kammerchor in der St.-Moriz-Kirche. Die Uraufführung von Deutschmanns "Ave Maria" begeistert Sänger und Publikum.

Coburg - Es war ein in der Tat ein englisches Konzert am Sonntagabend in der Coburger St.-Moriz-Kirche - in mehrfacher Hinsicht. Ein junger, frischer und in allen Stimmen großartiger Kammerchor, der von seinem Gründer und musikalisch akribischem Leiter Leopold Schindler präzise eingestimmt war, präsentierte sich als bis in die letzten stimmlichen Nuancen fähiger und mächtiger Chor. Mit ihm oder über ihm schwebte die englische Stimme des international erfolgreichen Countertenors mit der einzigartigen Altusstimme, Matthias Rexroth, ein gebürtiger Nürnberger, der in Coburg aufwuchs. Die behutsam und himmlisch eingestimmte Orgel von Thomas Meyer (Coburg/Marbach) ergänzte dieses anrührende Musikereignis.

Englisch war zudem der erste Teil des Konzertes, in dem Henry Pucell (1659-1695) mit Szenen aus seinen Werken "King Arthur" und "Dido and Aeneas" im Mittelpunkt stand. Das Sopran-Solo von Franziska Lorenz (Sonneberg/Coburg) führte sehr gefühlvoll in diese englische Barockmusik ein, die sehr viel volkstümlich stimmungsvoller als die kontinentaleuropäische Barockmusik erklingt. Ihren Part übernahm danach Matthias Rexroth mit einer Stimmfähigkeit vom Bassbariton bis zum höchsten ausgesungenen Sopran.

Rührend schöne Melodien

Mit rührend schönen und frommen Melodien der Renaissance von Orlando die Lasso, den Motetten "Ave Regina coelorum" und "Lauda Anima mea Dominum", ergänzte der souveräne Chor a cappella Purcells große Opernarien, die alle Künstler in bewundernswerter Einheit der Stimmen und Stimmung verwirklichten.

Gefühle individuell gelebter frommer Weltanschauung kam im zweiten Teil des Konzertes mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in die Kirche.

Nach dessen Orgelsolo von Thomas Meyer mit "Praeludium und Fuge G-Dur op. 37" in Reminiszenz an seinen verehrten Johann Sebastian B-A-C-H tönten die bezaubernden Klänge deutscher Romantik selig durch den Saal: Die Arie des Engels "Sei stille dem Herrn" des Solisten, "Wer bis an das Ende beharrt" aus dem Oratorium "Elias op. 70" und "Jauchzet dem Herrn alle Welt op. 62, 2" des mächtig anschwellenden Chores.

Die Uraufführung des "Ave Maria" für Altus und Orgel, das Gerhard Deutschmann im Januar 2011 für Matthias Rexroth komponiert hat, erweckte die sichtbare Begeisterung des Sängers und den Jubel des großen Auditoriums, das die Kirche bis in die Ränge füllte. Dieses fromme Liebeslied fügte sich nahtlos zwischen die Werke Mendelssohns.

Mächtiges Gotteslob

Nach dem Ave Maria pries der Chor mit mächtiger Stimme Gott in dem berühmten, professionell einstudierten Choral, der auch hartgesottene Atheisten rühren musste: "Denn er hat seinen Engeln". Mit drei volksnahen, eingängig melodiösen und tröstlichen "geistlichen Liedern für Alt, Chor und Orgel op. 96" von Felix Mendelssohn beendete Matthias Rexroth sein denkwürdiges Konzert .

Nicht ganz, denn der Applaus des Publikums nach diesem offiziellen Programm und der Dank von Matthias Rexroth an Gerhard Deutschmann und Leopold Schindler führten zum Erklingen eines "Salve Regina" von Gerhard Deutschmann und einer effektvollen - dem bekannten "Air" aus der Oper Xerxes nahe kommenden - Arie für Solostimme und Chor mit Orgel "Dank sei dir Herr" von Georg Friedrich Händel.


Ein Heimspiel für Rexroth

Neue Presse Coburg

Der international erfolgreiche Altus konzertiert mit dem Coburger Kammerchor in seiner Heimatstadt. Auf dem Programm steht unter anderem eine Deutschmann- Uraufführung.

Coburg - Das Jahreskonzert des Coburger Kammerchores stellt einen Höhepunkt in der 14-jährigen Geschichte des Chores dar: Gemeinsam mit dem international erfolgreichen Altus Matthias Rexroth tritt der Chor am Sonntag, 16. Oktober, 19 Uhr, unter der Leitung von Leopold Schindler in der St.-Moriz-Kirche auf.

Der gebürtige Nürnberger Matthias Rexroth ist in Coburg aufgewachsen. Vor genau 25 Jahren war er beteiligt an einer Open-Air-Aufführung von Orffs "Carmina Burana" im Atrium des Gymnasiums Albertinum. Die Leitung hatte Gerhard Deutschmann, Leopold Schindler spielte den Flügel, Thomas Meyer sang mit Rexroth die Oberstimmen im Männersextett. Inspiriert durch diese Erinnerungen und begeistert von den reizvollen klanglichen Möglichkeiten aus dem Zusammenwirken von Altus, Orgel und Chor beschlossen diese vier Musiker nun, ein Konzert in der Morizkirche zu geben.

Gerhard Deutschmann schrieb aus diesem Anlass seinem einstigen Schüler Rexroth ein "Ave Maria" auf den Leib, das seine Uraufführung erleben wird. Das Programm durchzieht im ersten Teil ein renaissance-barocker Faden mit Chormusik von Orlando di Lasso und zwei Schlüsselszenen aus Henry Purcells "Dramatic Operas" "King Arthur" und "Dido and Aeneas". Zwischen den beiden weltlichen Polen steht ein Abendlied aus den "Harmonia sacra".

Das Herzstück des zweiten Teils ist die "Auftragskomposition" vom Januar 2011 von Gerhard Deutschmann für Altus und Orgel, umgeben von Werken des Romantikers Felix Mendelssohn-Bartholdy. Neben den anspruchsvollen und selten gehörten "Drei Stücke für Alt, Chor und Orgel" erklingen Auszüge aus dem "Elias".

Matthias Rexroth gewann als bisher einziger Altus gleich zwei der bedeutendsten internationalen Gesangswettbewerbe: Den 37. Francesco-Viñas-Wettbewerb in Barcelona, wo er zudem als bester Countertenor ausgezeichnet wurde, und den 19. Hans-Gabor-Belvedere-Wettbewerb in Wien, wo er zusätzlich acht Sonderpreise überreicht bekam. Wenig später wurde er "Rising Star" der Philharmonie Köln. Seitdem zählt der Künstler im internationalen Opern- und Konzertleben zu den begehrten Countertenören mit dem seltenen Spezialfach des Altus.

Rexroth studierte an der Musikhochschule Karlsruhe, der Schola Cantorum Basiliensis, bei Marilyn Horne in New York und Eytan Pessen an der Staatsoper Stuttgart, wo er in

Purcells "King Arthur" sein Opern-Debut gab. Einem Millionenpublikum wurde Matthias Rexroth als Solist in der weltweiten TV- und Rundfunkübertragung der h-Moll-Messe im Bach-Gedenkjahr 2000 mit dem Gewandhausorchester Leipzig bekannt. Bei seinem Debüt im Münchner Prinzregententheater wurde er vom Publikum mit Ovationen und von der Süddeutschen Zeitung mit einer hymnischen Rezension gefeiert: "Eine Kunst für sich".

Als Konzertsänger verbindet Matthias Rexroth eine enge Zusammenarbeit mit Nikolaus Harnoncourt. Weitere Höhepunkte der letzten Saisonen waren sein Debüt bei den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti im Musikverein Wien, bei den Petersburger Philharmonikern unter Yuri Temirkanov, beim Orchester des RadioTelevisione Española, beim Frankfurter Museumsorchester unter Paolo Carignani, sowie Konzerte mit der Accademia di Santa Cecilia in Rom und dem Orchestra del Teatro di San Carlo in Neapel unter Fabio Luisi und Nicola Luisotti. Er sang die Uraufführung von "Oedipus auf Kolonos" bei den Rossinifestspielen Bad Wildbad, die Wolfgang Rihm für ihn geschrieben hat.

Vorverkauf in allen Filialen der VR-Bank Coburg eG und bei "Silverstar-Goldschmiede/Kunstwerkstatt" im Unteren Bürglass 6, Coburg. Schüler und Studenten erhalten an der Abendkasse Eintritt zum halben Preis.

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