Alle Chorleiter seit 1843 |
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1843 - 1853 Knauer, Philipp (Stadtkantor) |
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1851 - 1870 Böhm, Friedrich (Musikdirektor) |
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1870 - 1894 Braun, Wilhlem (Lehrer) |
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1894 - 1913 Türk, Carl (Musikdirektor) |
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1912 - 1937 Weißenborn, Wilhelm (Studienprofessor) |
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1937 - 1943 Feyler, Wilhelm (Hauptlehrer) |
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1947 - 1948 Weißenborn, Wilhelm (Studienprofessor) |
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1948 - 1968 Hans Hein (Gymnasial-Professor) |
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1968 - 1983 Gerhard Deutschmann (Studiendirektor) |
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Gerhard Deutschmann, am 4. Mai 1933 in Königsberg geboren, studierte in den Fünfziger Jahren Musik in München. Als Chorleiter und Schulmusiker kennt er die Möglichkeiten der Instrumentalisten und Choristen aus der Praxis. Als Komponist bezieht er genau daraus seine Informationen und schreibt aus der der Praxis für die Praxis. Als Zeitzeuge vieler Musikströmungen bezieht er sich in seinem Musikstil nicht auf revolutionäre Techniken. Seine Kompositionstechnik ist evolutionär. Seine Musik spricht direkt an, ist verständlich und begeistert Interpreten und Zuhörer gleichermaßen. Eine Reihe von Werken gehören heute zum Standardrepertoire, einige Werke sind noch unentdeckt. Zur Übersicht und Information erscheint dieses Deutschmann-Werke-Verzeichnis (DMW). Keineswegs ist dieses DWV abgeschlossen. Seine Werkelistung erfolgt zu seinem 65. Geburtstag, zu dem der Herausgeber herzlich gratuliert. (Kölner Musikbeiträge, Heft 8, "Gerhard Deutschmann, Deutschmann-Werke-Verzeichnis DWV", herausgegeben von Wolfgang G.Haas, Haas-Musikverlag Köln, anläßlich des 65. Geburtstages von Gerhard Deutschmann) Den Konzertchor Coburg Sängerkranz übernahm er 1968 von Hans Hein und
es folgten jährliche Oratorienaufführungen bzw. Einstudierungen für Sinfoniekonzerte
des Landestheaters Coburg. Der lokale Journalist Hans Höfer würdigte die Leistungen Deutschmanns in Verbindung mit dem
Konzertchor anläßlich des 150jährigen Bestehens 1993. |
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biografische Notizen |
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1983 - 2005 Leopold Schindler (Kantor, Lehrer) |
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Als gebürtiger Coburger und Vollblutmusiker brachte Leopold Schindler beste Voraussetzungen mit als er die künstlerische Leitung des Konzertchores 1983 von seinem Kollegen Gerhard Deutschmann übernahm. Beide sind noch heute durch die Musik eng verbunden. Am 26.04.1950 in Coburg geboren, besuchte er dort die Schule und erwarb anschließend eine kaufmännische Ausbildung. Doch schon als Kind war sein großer Traum die Musik, nahm er im Alter von 10 Jahren "heimlich" Klavierstunden und begann folgerichtig Kirchenmusik zu studieren. Zunächst 1969-1972 an der Fachakademie für
Kirchenmusik Bayreuth (heute Musikhochschule, B-Prüfung, u.a. Orgel bei KMD Viktor Lukas
- heute Professor in Köln). Anschließend, 1972-1974, setzte er seine Studien an der
Kirchenmusikschule Esslingen fort (heute Hochschule, A-Prüfung, Orgel,Klavier und
Konzertgitarre, u.a. Orgel bei Prof. Hans-A. Metzger und Klavier bei Prof. Kistler). Eine
von der Hochschule in Aussicht gestellte Ausbildung zum Konzertpianisten - Schindler war
damals der Beste seines Jahrganges - lehnte er ab, da es ihn nach Coburg zurückzog und er
sich damals mit einem Leben "auf Achse" nicht anfreunden wollte. Nach 3 gemeinsamen Jahren an der Schule übergab Deutschmann den Konzertchor in Übereinstimmung mit dem Vorstand an Schindler. Dieser hatte während seines Studiums eine gute Ausbildung in Orchester- und Chorleitung erfahren und zuvor selbst praktische Erfahrungen sowohl als Chorsänger (1965-1969 Bach Chor Coburg unter KMD Walter; Fränkischer Kammerchor unter Franz Möckl) als auch Chorleiter gesammelt: 1975-80 Kantorei Heilig Kreuz Hervorzuheben ist der "Heinrich-Schütz-Kreis" den Schindler ins Leben rief und leitete. Dieser Kammerchor, bestehend aus Solisten des Landestheaters, Schülern des Gymnasium Albertinum und anderen interessierten Sängern, erreichte beachtliches Niveau und bereicherte das kulturelle Leben der Stadt und der Region. Namen wie Renate Düerkop, Elke Ullrich, Nese Pars, Anika Falk, Margret Mann, Alexandra von der Weth, Dariusz Niemirawicz oder Göran Fransson sind heute nicht nur musikbegeisterten Coburgern bekannt sondern zum Teil sogar deutschland-, europa- oder weltweit. Doch nicht nur das Singen, auch die Instrumentalmusik vermochte ihn zu begeistern. Acht Jahre, von 1976-84 musizierte er mit Musikern des Landestheaters und anderen Interessierten im "Coburger Barockensemble", das er ebenfalls ins Leben rief und leitete. Während seiner Zeit als Kantor gab Schindler zahlreiche Orgelkonzerte und auch seine ehemaligen, heute z.T. über die Grenzen Coburgs hinaus bekannten Orgel- und Klavierschüler (z.B. Georg Schneider/Köln, Angelika Tasler/München) zeugen von den musikpädagogischen Fähigkeiten Schindlers. Mit Schindler hat der Konzertchor also einen erfahrenen Musiker gewonnen, der "sich ganz der Musica sacra verschrieben hat" (Hans Höfer) und von der lokalen Presse mehrfach als "musikalischer Archäologe" , "Schatzgräber" u.ä. bezeichnet wurde. Es begann eine "hochbedeutende und musikalisch kaum zu überschätzende Reihe von Aufführungen selten zu hörender romantischer Oratorien" (Rudolf Potyra), die fast alle Coburger Erstaufführungen darstellten (Ausnahmen: "Paulus" - bereits am 19.05.1881 im Beisein der englischen Queen Victoria in Coburg erstaufgeführt). Ein Blick auf die Konzertliste bestätigt die Aussage R.Potyras. Beispielhaft seien hier genannt "Moses"/Bruch, "Mors et vita"/Gounod, "Die heilige Ludmila"/Dvorák, "Abraham"/Molique oder "Jephta"/Rheintaler. Als Leopold Schindler 1991 Max Bruchs Oratorium
"Moses" für den Konzertchor und sein nicht nur Coburger Publikum der
Vergessenheit entriß, konnte er nicht ahnen, daß sieben Jahre später auch die Bamberger
Symphoniker unter Claus-Peter Flohr (ehemaliger Dirigent der Thüringen Philharmonie Suhl,
mit der der Konzertchor das Werk aufführte) gefallen daran finden und ihre
Aufführung auf CD einspielen würden. Dies alles zeigt, daß es sich lohnt, Pionierarbeit bei der Wahrung/Wiederentdeckung kulturellen Erbes zu leisten, auch wenn es oftmals einfacher scheint, die Standardwerke des Chorgesanges mit garantierten Zuhörerzahlen wie die von J.S.Bach in regelmäßiger Beständigkeit zu wiederholen. Schindler war bisher immer bemüht, mit dem Konzertchor oratorisches Neuland zu betreten. Das schließt nicht aus, das er auch Standardwerke des Konzertchores wie Haydns "Jahreszeiten" (1958, 1968, 1982, 1998) oder die Kompositionen seines Vorgängers ("Coburger Te Deum", "La Musika") zur Wiederaufführung brachte. 1993 übernahm Leopold Schindler für den Konzertchor die Einstudierung für Verdis "Requiem" (einer "Produktion" des Landestheaters unter Beteiligung des Konzertchores und Mitgliedern des Bach-Chores). Auch hier stand er in der Tradition des Konzertchores (Zusammenarbeit mit dem Landestheater), der dieses wohl berühmteste Requiem bereits dreieinhalb Jahre nach dessen Uraufführung in Mailand am 7. und 28. Dezember 1877 mit dem Chorpersonal des Herzoglichen Hoftheaters und dessen Orchester dem Herzoghaus und seinem Coburger Publikum erstmals vorgestellt hatte. Die Liste der Solisten und Orchester, die bisher unter Schindler musizierten, enthält berühmte Namen. Hans Höfer, lokaler Journalist, würdigte Schindlers Wirken im Konzertchor in der Festschrift zum 150jährigen Bestehen des Chores 1993 und ergänzte freundlicherweise diesen Artikel um den Zeitarum bis dato.
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Der Wechsel |
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16. Januar 2006 Marius Popp übernimmt Schindler-Nachfolge "Konzertchor Sängerkranz" ehrt langjährigen Chorleiter Von Gerhard Deutschmann Neunzehn Jahre älter als der Deutsche Sängerbund ist der 1843 gegründete traditionsreiche Konzertchor Coburg "Sängerkranz", dem seit seinem Bestehen stets namhafte Kirchen- oder Schulmusiker als Dirigenten vorstanden und den Chor zu vielbeachteten Aufführungen inspirierten. Der vorerst letzte in dieser Reihe ist Leopold Schindler, der nach 22 Jahren fruchtbarer Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen schweren Herzens sein Amt abgeben muss, das ihm viel Freude und Anerkennung bescherte. In den von ihm geleiteten Oratorienkonzerten galt neben Standardwerken von Bach, Händel, Haydn oder Mendelssohn seine besondere Vorliebe den Italienern Verdi, Puccini, Donizetti und Rossini, bevor er sich als "musikalischer Schatzgräber" daran machte, vergessene Werke der Romantik - auch weniger bekannter Komponisten - zu entdecken und erfolgreich erstmals nach vielen Jahren wieder aufzuführen. In einer kleinen Feierstunde wurde Leopold Schindler nun verabschiedet. Als Vorsitzender des Konzertchores würdigte Klaus Schneyer ausführlich die Verdienste Schindlers, der eine ganze Ära des Chores geprägt und die drittlängste Amtszeit eines Sängerkranz-Chorleiters überhaupt durchgestanden habe. Neben einer ganzen Reihe Coburger Erstaufführungen gelang ihm 2003 mit "The Oratorio of Daniel" des Amerikaners Georg F. Bristow sogar die europäische Premiere eines bedeutenden Werks. In Anbetracht seiner Verdienste um den Konzertchor ernannte der Vorsitzende Leopold Schindler zum Ehrenchorleiter und überreichte ihm zur Erinnerung einen Taktstock. Für Schindler war die "Sängerkranz"-Zeit nach eigenen Worten ein sehr schöne, die wie im Fluge vergangen sei. Er versprach, dem Chor weiterhin die Treue zu halten und gab die vor langer Zeit gestiftete Chorleiter-Nadel an seinen Nachfolger weiter. Dies wird der 1955 in Klausenburg (Rumänien) geborene Kirchenmusiker Marius Popp sein, der seit 2002 als Dekanatskantor in Kronach tätig ist und einen guten Ruf als Chorleiter, Organist und Initiator interessanter Veranstaltungsreihen genießt. Popp bedankte sich mit bewegten Worten für "die große Ehre, den traditionsreichen Chor leiten zu dürfen". Schon in dieser Woche wird mit den Proben für ein Mozartprogramm begonnen. Im Namen des Fränkischen Sängerbundes wünschte Geschäftsführer Günther Kraatz dem neuen Konzertchor-Leiter eine "glückliche Hand" und dankte Schindler für sein langjähriges Engagement: "Er ist und bleibt ein Vorbild!". |
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16. Januar 2006 |
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seit 2006 Marius Popp (Dekanatskantor)
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